Malerisch kuscheln sich die bezaubernden Fachwerkhäuser von Assinghausen an den Fuße des Iberg. Wo einst Friedrich Wilhelm Grimme “Wär ich Maler, würd ich malen, mir ein wunderliebes Bild, das mir lichten Scheines immer, aus der Seele Dunkel quillt” dichtete, ist die Vergangenheit auch heute noch spürbar. Während der Rundwanderung auf dem A2 mit einigen kleinen Abstechern, begegnen uns erstaunliche Zeitzeugnisse, pittoreske Gebäude, lauschige Rastplätze und beeindruckende Naturschauspiele.
Eine Romantikwanderung um Assinghausen
Selten vereinen sich Ortschaften so mit der Landschaft wie Assinghausen. Und auch außerhalb der Rosenblüte wird der besondere Charme des Dorfes und seiner Umgebung deutlich. Wir stellen euch eine herrliche Romantikwanderung vor.
Infos zur Tour
Dauer: 2,5 Stunden
Länge: 7,1 Kilometer
Höhenmeter: 206m
Familien-Check: Familienfreundliche Wanderung mit vielen Rastplätzen und beeindruckenden Highlights (s. u.).
Hunde-Check: Ideale Wanderung auch zum Wandern mit Hund. Trinkwasser sollte für unterwegs mitgenommen werden.
Highlights: Geburtshaus und Denkmal Friedrich Wilhelm Grimme, Reisen Speicher, Romantikgarten, Eiskeller, Iberg-Gipfel, Strüker Stein, Grabeskapelle, Kreuzweg, Schirmbergkreuz, Alter Steinbruch, Kneipp-Becken, Lourdes Grotte, Küsterlandkapelle
Besonderheit: Stempelstellen Assinghauser Wandernadel / Stempelhefte an den Infotafeln im Ort
Vorgeschlagene Gehrichtung: im Uhrzeigersinn
Durch das Rosendorf Assinghausen
Unsere Romantikwanderung beginnt mitten im Ortskern von Assinghausen an der im neugotischen Stil erbauten Katholischen Pfarrkirche St. Katharina. Erhaben liegt sie auf einer Anhöhe und so geht es die ersten Schritte bergab durch das wunderschöne Dorf. Eine urige Gasse führt uns vorbei an dem Geburtshaus von Friedrich Wilhelm Grimme, dessen Statue uns auf dem Vorplatz begrüßt. Wenige Meter weiter knicken wir nach links ab und statten dem Romantikgarten mit seinen hübschen Rosenbeeten einen Besuch ab. Direkt davor blicken wir auf den Reisen Speicher, einen ehemaligen Zehntspeicher, in dem einst Naturalsteuern gelagert wurden und der heute das älteste Gebäude im Stadtgebiet von Olsberg ist.
Über eine Treppe am Grimme Denkmal steigen wir hinab und nähern uns dem ältesten Bauernhaus des Dorfes. Buskers Haus ist über 330 Jahre alt und seine gepflegte Fachwerkfassade mit den stilvollen Inschriften und der verzierten Eingangstür sieht fast aus wie neu – ein richtiger Hingucker.
Gemütlich schlendern wir durch den Ort und passieren den “Alten Eiskeller”. 15 Meter reicht sein Tunnel in den Fels und zu Zeiten, in denen in Assinghausen noch Bier gebraut wurde, lagerten die Bewohner hier Eis, das im Winter aus einem Teich geschlagen wurde, um das Bier bis in den Sommer kühlen zu können.
So reiht sich ein Highlight an das andere, während wir uns in dem idyllischen kleinen Örtchen umsehen, auf dessen Straßen es ruhig zugeht.
Schließlich aber verlassen wir den Ort und nun geht es ordentlich bergauf. Die letzten Häuser lassen wir hinter uns und zunächst durch etwas Wald wandern wir immer höher auf den Iberg.
Eine Weile später erreichen wir offenes Gelände und im Sonnenschein genießen wir das sagenhafte Panorama ins Tal und über die umliegenden Berge.
Über die Höhen des Ibergs zum Strüker Stein
Das leuchtende Grün der Natur vor dem blauen Himmel, der gelb strahlende Löwenzahn, die unzähligen Pusteblumen, eine alte Scheune und ein paar Bienenkästen, so viele Details am Wegesrand lassen uns die Natur jetzt in all ihren Facetten genießen.
Wir machen einen Bogen auf die hintere Seite des Ibergs und können nun auf der gegenüberliegenden Seite des Tals die Bruchhauser Steine erkennen. Majestätisch erheben sie sich aus den bewaldeten Berghängen. Der Panoramaweg lässt uns weit über die Höhen schauen.
Dann wird es Zeit für einen kleinen Abstecher. Wir verlassen den Rundweg A2 nach rechts und über einen herrlichen Wiesenweg geht es bergauf.
Nach einem kleinen Linksknick erreichen wir einen Hochstand und kurz dahinter ragt ein zackiger Fels aus der Erde hervor – der Gipfel des Ibergs (596m über NN) ist erreicht.
Zwar ziert den Gipfel kein Kreuz, aber dennoch wirkt dieser spitze Fels irgendwie bizarr und außergewöhnlich. Wer einen Blick hinter den Felsen wirft, wird mit einem hervorragenden Panorama belohnt. Anschließend kehren wir zurück zu unserem Hauptweg, denn hier ist Sackgasse.
Noch ein kleines Stückchen geht es weiter und bald drauf folgt der nächste Abzweig. Ein Pfeil weist uns den kleinen urigen Pfad nach rechts hinein. Versäumt aber nicht vor dem Weitergehen, das wunderbare Gedicht zu lesen, was hier angeschlagen steht. Der Strüker Stein ist bald darauf erreicht.
Der Strüker Stein – der kleine Stiefbruder der Bruchhauser Steine
390 Millionen Jahre alt ist der Felsbrocken der plötzlich vor uns auftaucht und damit ist er sicher der älteste Zeitzeuge dieser Wanderung. Bis 2007 versteckte er sich zwischen hohen Bäumen, dann kam der Orkan Kyrill und riss ihn aus seinem Versteck.
Auf seinem Haupt wurde 2009 ein Gedenkkreuz errichtet. Das Klettern am Fels hoch zum Kreuz ist aus Naturschutzgründen aber nicht gestattet.
Für eine schöne Aussicht, brauchen wir aber auch nicht hinauf, denn auch von dem Geländer am Hang neben dem Stein und von dem etwas unterhalb liegenden Picknickplatz können wir die Sicht über die Landschaft genießen.
Es lohnt sich auch, den uralten Felsen mit seinen Ecken, Furchen und Kanten einfach aus der Nähe zu betrachten. Was mag er wohl in den vielen Jahrmillionen erlebt haben?
Darüber machen wir uns beim Picknick Gedanken und lassen uns den frischen Wind um die Nase wehen, der uns hier oben auf dem Plateau umgibt.
Weil der Strüker Stein abseits der Bruchhauser Steine liegt, ist er der eher unbekanntere Fels in der Region Olsberg. Umso schöner, so ist es hier mit Sicherheit viel ruhiger als auf der anderen Talseite.
Gut gestärkt setzen wir nach der Pause unsere Wanderung fort, die uns im weiteren Verlauf noch einige andere Highlights bietet.
Die Grabeskapelle und der Kreuzweg
Zurück auf dem Hauptweg machen wir einen kleinen Schlenker und erreichen wenige Minuten später den Kreuzweg. Ein sattgrüner Wiesenpfad, an dem gleich mehrere Bänke zur Platz nehmen einladen, denn der Talblick hier ist wunderschön, führt uns zur Grabeskapelle.
Die Tür ist nicht verschlossen und so können wir einen Blick in das hübsche Gemäuer werfen. Anschließend wandern wir vorbei an einem überdachten Rastplatz und der Kreuzigungsgruppe, bevor wir den Kreuzweg zurück nach Assinghausen nehmen.
Der historische Kreuzweg existiert bereits seit 1858 und begleitet uns nun mit seinen 14 Stationen. Wir laufen Sie in umgekehrter Reihenfolge, lassen uns aber nicht davon abhalten, jeweils einen Blick in die kleinen Kästen mit ihren Gemälden zu werfen und die Bilder zu betrachten.
Kurz vor Assinghausen treffen wir linkerhand auf eine Kneipp-Anlage, bleiben aber auf dem Hauptweg und nehmen kurz darauf den letzten kleinen Abstecher in Angriff. Ein Wegweiser zeigt uns rechts abbiegend, den Weg zum Schirmbergkreuz, von dem aus wir nochmal einen Blick auf Assinghausen von oben werfen können. Außerdem gibt es gleich daneben noch einen alten Steinbruch zu entdecken.
Die Küsterlandkapelle und die Mariengrotte
Die sehenswerten Orte auf dieser Romantikwanderung nehmen kein Ende. Und so gelangen wir an eine friedliche Parkanlage, wo die Mariengrotte und die Küsterlandkapelle auf uns warten. Ein kleiner Springbrunnen plätschert vor sich hin, es gibt Ruhebänke und sogar eine E-Bike-Ladestation.
Die Küsterlandkapelle mit ihrer beeindruckenden Holztür ist geöffnet und in ihrem Inneren flackern zahlreiche Teelichter. Gegen eine Spende setzen wir eins dazu und lesen uns die kleine Andacht dazu durch.
Zeit nehmen, Inne halten, Erinnern.
Die Geschichte der Küsterlandkapelle blickt auch auf eine lange Vergangenheit zurück. Einst lag sie an einem Handelsweg und die Fuhrleute tränkten hier ihre Tiere, bevor sie sich dem steilen Aufstieg nach Winterberg stellen mussten. Die Kapelle wurden dazu als Fuhrmannskapelle errichtet.
Die Geschichte ist lebendig in Assinghausen und könnten die Gebäude erzählen, sie hätten wohl monatelang Gesprächsstoff.
Entlang der Straße geht es nach diesem kleinen Aufenthalt zurück in Richtung unseres Ausgangspunktes.
Dabei betrachten wir noch die vielen schnuckeligen Fachwerkhäuser und entdecken einen Kneipp-Kraftort.
Hinter einer von Kindern künstlerisch gestalteten Holzumrandung befindet sich ein kleiner Kräutergarten und gleich gegenüber ein Brunnen, der dazu einlädt, die Arme zu erfrischen. Ein letzter Rastplatz für diese Wanderung ist auch gleich dabei.
Kurze Zeit später erreichen wir wieder unseren Ausgangspunkt an der Kirche.
Fazit zur Romantikwanderung um Assinghausen
Rund um das Rosendorf Assinghausen reiht sich ein sehenswertes Highlight an das Nächste. Historie, Kultur, Natur – all das vereint sich beim Wandern und bietet in dieser Kombination ein Erlebnis für die Sinne und für Wanderer jeden Alters. Hier gibt es so viel zu entdecken, dass Zeit das A&O für diese Tour ist. Die Strecke ist nicht lang, deshalb genießt jeden Meter.
Abschließend gibt es noch ein paar Fotos sowie den Link zum GPS Track auf Outdooractive. Bleibt gesund und wanderfreudig – eure Borderherzen.
Wie versprochen noch ein paar Fotos.