Anmutig erhebt er sich von seinem exponierten Thron, breitet die Schwingen aus und fliegt davon. Ein paar kleine Schnäbelchen schauen ihm hinterher und warten geduldig, was Mama oder Papa als nächstes auf den Tisch zaubern. Auf der Storchenroute Hervester Bruch erleben wir die Welt der Störche und können im Frühjahr ihr bezauberndes Treiben beobachten. Dazu erfahren wir viel Wissenswertes über das Leben der Tiere, so dass die kurzweilige Runde zu einem Erlebnis für die ganze Familie wird.
Eine tierische Rundwanderung durch den Hervester Bruch
Doch es sind nicht nur die Störche, die uns auf der Rundwanderung um den Hervester Bruch begeistern; unterwegs treffen wir auf beeindruckende Heckrinder und Wasserbüffel mit imposanten Hörnern, die friedlich auf den Wiesen grasen. Im Wald zwitschert die Singdrossel ihr Lied und an den Gewässern lässt sich der Reiher beobachten. Und wer genau hinsieht, entdeckt sicher noch mehr.
Hundecheck: geeignet mit Hund, jedoch an der Leine, da der Hervester Bruch ein Naturschutzgebiet ist.
Ausgangspunkt: Parkplatz Hervester Str. / Ecke Brauckweg, 46284 Dorsten
Tourfakten Storchenroute Hervester Bruch
Dauer: reine Gehzeit etwa 95 Minuten zzgl. Tier-Beobachtungs-Pausen
Strecke: 5,3km
Höhenmeter: 3m
Familienhighlights: barrierefreie, kinderwagentaugliche Strecke, überwiegend asphaltiert oder geschottert; zahlreiche seltene Tierbeobachtungen, Aussichts- und Rastplätze mit Picknickmöglichkeiten.
Vom Ausgangspunkt zum Aussichtsturm
Wir beginnen die Storchenroute Hervester Bruch am Parkplatz in der Hervester Straße und können uns hier noch mit Hundekotbeuteln versorgen, falls Bedarf besteht. Dann wandern wir im Uhrzeigersinn los entlang des Brauckwegs. Zur Linken begleitet uns ein Wäldchen und zur Rechten blicken wir über die weitläufigen Felder und Wiesen.
Während der Bauer auf seinem Trecker die Felder bestellt, wandern wir durch die ländliche Idylle und genießen die gute Luft. An der ersten Abzweigung halten wir uns rechts und wandern der ersten Herde Heckrinder entgegen.
Bei ihnen handelt es sich um der Versuch einer Rückzüchtung der ausgestorbenen Auerochsen, der auf die Brüder Heinz und Lutz Heck zurückzuführen ist. Tatsächlich ist ihnen dies auch gut gelungen. Die Heckrinder sind ganzjährig draußen und eigenen sich besonders für die Beweidung von feuchten Grünflächen wie dem Hervester Bruch.
Die Jungtiere werden hellbraun geboren und färben sich in den nächsten Monaten immer dunkler. Die Elterntiere mit ihren gewaltigen Hörnern sind ein echter Hingucker.
Vorbei an den Weiden biegen wir an der Gälkenheide nach links ab und machen einen kurzen Abstecher ins Wienbachtal. An den sandigen Ufern laden Bänke zu einer Rast ein. Anschließend gehen wir die Straße ein Stück zurück und erreichen wenig später den Aussichtspunkt Hervester Bruch.
Störche in Sicht
Wir klettern auf die Aussichtsplattform und erblicken jetzt das erste Storchennest und eins der größeren Gewässer im Hervester Bruch.
Hier hat die Storchenfamilie ihre Nahrungsquelle gleich vor dem Schnabel. Liebevoll werden die kleinen Störche im Frühjahr von ihren Eltern umsorgt. Viel Schutz bietet das Nest nicht, wenn wir an die Unwetter denken, die manchmal über uns hinwegziehen, aber das scheint die Tiere nicht zu stören.
Auf der gegenüberliegenden Seite des Weges entdecken wir, nachdem wir die Plattform verlassen haben, die majestätischen Wasserbüffel.
Friedlich grasen sie inmitten der hohen Gräser und lassen sich von uns nicht beeindrucken. Wir dagegen sind von ihrer eindrucksvollen Erscheinung wie gebannt.
Der Genuss ländlicher Idylle
Ein paar Meter weiter erreichen wir den Eingang zum Schilfsteg. Dieser ist mittlerweile saniert. Als ich diesen Bericht vor zwei Jahren zuerst veröffentlicht habe, war er leider kaputt. Nun (2024) erstrahlt er in neuem Glanze und vom Aussichtspunkt können wir einen sagenhaften Ausblick genießen. Für Hunde ist der Steg allerdings eher ungeeignet für die Pfoten.
Nach dem Besuch des Aussichtspunktes, folgen wir weiter dem Hauptweg, überqueren die Hervester Straße und passieren erneut eine Weide mit Heckrindern.
Neugierig schauen die Jungbullen zu uns, bleiben jedoch gemütlich stehen und so ziehen wir vorüber.
Entlang der offenen Felder zwitschert es in den Bäumen und wir genießen die herrliche Natur, die sich uns hier bietet.
Unter der Woche ist kaum etwas los auf den Wegen, so dass es sicher empfehlenswert ist, die Storchenroute Hervester Bruch außerhalb des Wochenendes zu erwandern.
Aufgrund der geringen Streckenlänge eignet sie sich ideal für zwischendurch.
Aussichts- und Rastplätze mit Storchenblick
Zwei Rechtsknicke weiter, kommen wir den Störchen wieder näher. Zunächst erreichen wir einen Aussichtsplatz und etwas weiter auch einen Rastplatz. Von beiden Standorten lässt sich erneut eine Storchenfamilie beobachten.
Von den umliegenden Infotafeln erfahren wir viel Wissen rund um die Störche und ihr Leben. Papastorch kommt bereits im Februar nach seiner langen Reise aus dem Süden hier an, nimmt das Nest ein, verteidigt es gegen Rivalen und nimmt Reparaturen vor.
Ein paar Wochen später zieht Mamastorch ein und gesellt sich dazu bis irgendwann auch die kleinen Störchlein aus den Eiern schlüpfen.
Dann haben die Eltern viel zu tun. Von einer weiteren Infotafel am Rastplatz erfahren wir die genauen Ankunftstage der Störche, die Anzahl der Nachkommen, ihre Namen und wann sie wieder davon geflogen sind.
Zurück zum Ausgangspunkt
Zurück zum Ausgangspunkt ist es jetzt nicht mehr weit. Wir durchqueren ein kleines Waldstück, hören dabei zahlreiche Vogelstimmen, wandern unter einer Brücke durch, machen noch einen kleinen Linksknick und erreichen wieder das Auto. So geht die Storchenroute Hervester Bruch mit vieles Infos und erlebenswerten Tieren zu Ende.
Fazit zur Storchenroute Hervester Bruch
Eine kurzweilige und erlebnisreiche Route für die ganze Familie. Ideal als Ausflug für den Nachmittag und besonders schön im Frühjahr/Sommer, wenn die Störche da sind.
Kennt ihr die Storchenroute Hervester Bruch? Oder andere Wanderungen, bei denen Störche zu beobachten sind? Ergänzt es gerne in den Kommentaren.
Liebe Grüße eure Dina
Dieser Bericht wurde am 20.06.2024 überarbeitet.
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Infos zur Storchenroute auf der Webseite des Naturparks Hohe Mark