Der Horizont ist weit. Goldgelb leuchten Felder im Sonnenschein, gepaart mit dem satten grün von Wiesen und Wäldern. Zwischen die Berge und Täler schmiegen sich bezaubernde, kleine Ortschaften. Mitten drin zieht die Weser geruhsam ihre Schleifen. Wir sind im Weserbergland unterwegs. Genauer gesagt befinden wir uns in der VoglerRegion, einem Landstrich, der sich nach drei Tagen Erkundungsprogramm als wahres Schatzkästchen entpuppt hat. Wer sich von euch nach einem echten Geheimtipp sehnt, Lust auf Landleben spürt, seine Wanderlust in der “Wilden Heimat” ausleben möchte und nebenbei noch Orte und Menschen erleben möchten, die mit jeder Menge Herzblut Neues erschaffen, ist hier genau richtig. Für alle diejenigen gibt es heute unsere 13 Tipps für einen Landurlaub in der VoglerRegion. Seid gespannt.
- 1. Tipp: die Zweitürmetour in Bodenwerder (BW2)
- 2. Tipp: Wandern im Moor – die Lebensraumroute durchs Mecklenbruch
- 3. Tipp: Wandern rund um Vahlbruch: Lust auf Land (Va2)
- 4. Tipp: Wandern mit Blick auf die VoglerRegion – Panoramaweg Köterberg
- 5. Tipp: Wandern im Weserbergland durch die Rühler Schweiz
- 6. Tipp: Vögel beobachten vom Aussichtspunkt Kiesgrube Heidebrink
- 7. Tipp: einmal mit der Fähre über die Weser schippern
- 8. Tipp: Biohof Stapel mit Hofladen, Camping, Landimbiss und Solarfähre
- 9. Tipp: Kulturgenuss rund um das Schloss Bevern
- 10. Tipp: Die Immanuelkirche in Hehlen
- 11. Tipp: Die Ölmühle Solling in Boffzen
- 12. Tipp: Münchhausenstadt Bodenwerder
- 13. Tipp: Übernachtung im Landhaus Weserbergland in Vahlbruch
Werbehinweis: Der Beitrag “13 Tipps für euren Landurlaub in der VoglerRegion” entstand in Kooperation mit der LandTouristik Niedersachsen e.V. im Rahmen des Projekts Gespannt auf Land – Eure Dorf- und Hofgeschichten gehen online. Meine Meinung über die Region ist davon nicht beeinflusst. Alle Infos und Beschreibungen sind ehrlich und authentisch.
Die VoglerRegion – Perle des Weserberglands
Während das Weserbergland selbst zu den durchaus bekannten Regionen Deutschlands zählt, ist die VoglerRegion (als Teil der Solling-Vogler-Region) eher unbekannt. Ich gebe zu, dass ich den Begriff selber vor ein paar Monaten zum ersten Mal gehört habe. Dabei war ich sogar schon mal ganz in der Nähe; aber nah dran ist eben noch nicht mitten drin. Dabei ist die Solling-Vogler-Region Niedersachsens 1. Qualitätsregion Wanderbares Deutschland. Umso erstaunlicher, dass wir sie jetzt erst entdeckt haben. Überrascht haben vor allem die herrlichen Pfade, die knackigen Anstiege und die vielen Höhenmeter, auf die wir hier beim Wandern gekommen sind. Dazu aber später mehr.
Daneben legt die VoglerRegion viel Wert auf ihre regionale Entwicklung. Unterstützt wird sie dabei durch das europäische Förderprogramm LEADER, das dazu dient, die Lebensqualität im ländlichen Raum zu erhalten. Dazu werden soziale, kulturelle und touristische Projekte ins Leben gerufen. Das Besondere dabei ist, dass die Menschen der Region aktiv mit in die Prozesse eingebunden werden und mitgestalten können. Somit können wir euch in den 13 Tipps für euren Landurlaub in der VoglerRegion nicht nur tolle Wanderwege vorstellen, sondern auch sehr abwechslungsreiche Ausflugsziele und eine passende Unterkunft, die den Landurlaub perfekt macht. Hier kommen alle auf ihre Kosten: Naturliebhaber, Familien, Paare, Hundebesitzer, Kultur- und Genussfreunde, Sportler und mehr.
Qualitätswandern in der Solling-Vogler-Region im Weserbergland
16 ausgezeichnete Rundwanderwege und 2 Mehrtages-Wanderwege in einem rund 1000 Kilometer langen Wanderwege-Netz bieten wanderbegeisterten Menschen ein breites Spektrum an Möglichkeiten. Erst 2022 wurde die Solling-Vogler-Region im Weserbergland als eine von Deutschlands besten Wanderregionen prämiert. Grund genug, sich näher umzusehen. Wir starten deshalb gleich mit unserem absoluten Wanderhighlight, der Zweitürmetour.
1. Tipp: die Zweitürmetour in Bodenwerder (BW2)
Die Zweitürmetour in Bodenwerder ist eine anspruchsvolle Wanderung im Weserbergland wie wir sie absolut nicht erwartet hätten. Mit einem immens hohen Anteil an urtümlichen Pfaden, knackigen Anstiegen, spektakulären Aussichten und historischen Besonderheiten ist sie an Abwechslung kaum zu überbieten.
Tourfakten Zweitürmetour Bodenwerder
Strecke: 12,0 km
Höhenmeter: ca. 500 m
Dauer: etwa 5:00 Std.
Highlights: Bismarckturm und Königszinne, eine winzige Höhle (nicht gekennzeichnet/auf GPS-Track achten), Bilderrahmen oberhalb von Linse, Kneippmöglichkeit in der Lenne, die kleine, runde Fachwerkkapelle bei Buchhagen.
Hundecheck: Optimale Tour mit Hund; jedoch sollte reichlich Trinkwasser mitgenommen werden.
Idealer Ausgangspunkt: Parkplatz Bismarckturm Bodenwerder
Details zur Zweitürmetour
Der ideale Ausgangspunkt zur Zweitürmetour befindet sich abweichend vom GPS-Track unterhalb des Bismarckturms in Bodenwerder. So bietet sich im Nachgang zur Tour noch ein kleiner Stadtbummel oder eine Einkehr in dem hübschen, historischen Ortskern der Münchhausenstadt an.
Wir wandern im Uhrzeigersinn und erklimmen als erstes den Eckberg mit dem Bismarckturm. So beginnt die Tour direkt mit einem knackigen, alpin anmutenden Anstieg, für den wir jetzt noch die nötige Kraft haben.
Steil geht es hinauf und dann warten auch noch ein paar Stufen auf uns, bevor wir den 13 Meter hohen Turm erklommen haben und einen beeindruckenden Ausblick auf das Städtchen an der Weser genießen können.
Nach einer Rast auf der Bank vor dem Turm und einer Verschnaufpause setzen wir den Weg fort. Herrlicher Wald hüllt uns ein und auf beschaulichen Pfaden streifen wir durch die Natur. Ein Wegweiser kündigt uns die Entfernung zur Franzosenhöhle an. Schritt für Schritt nähern wir uns. Finden können wir sie aber nur, wenn wir einen Blick auf unseren GPS-Track werfen, denn eine Infotafel vor Ort suchen wir vergebens.
Weiter geht es dann in Richtung Linse. Am Hang oberhalb des Ortes wartet ein Bilderrahmen, durch den wir ein paar Schnappschüsse mit der Kamera machen können. Weiter geht es durch Linse selbst, bevor wir wieder schattigen Wald erreichen.
In der Lenne bietet sich etwas später ein kühlendes Fußbad an. Idyllisch plätschert der glasklare Bach vor sich hin. Die Äste der Bäume am Ufer biegen sich schützend über ihn und so wirkt der Anblick der friedlichen Atmosphäre wie ein Gemälde. Eine Holzbrücke leitet uns später trockenen Fußes hinüber.
In Buchhagen vereint sich die Zweitürmetour mit dem Loccum-Volkenroda – einem evangelisch-lutherischen Pilgerweg, der die beiden 300 Kilometer voneinander entfernten Orte Loccum und Volkenroda miteinander verbindet. Zugegebenermaßen fühlen wir uns an dieser Stelle auch bereits wie Pilger, denn die sommerlichen Temperaturen, die vielen Höhenmeter und langen Anstiege machen der Tourenbeschreibung, die mit den Worten “Hart, aber ohooo” beginnt, alle Ehre.
Etwas oberhalb von Buchhagen bezaubert uns passender Weise eine kleine, runde Fachwerkkirche.
Erneut im Wald unterwegs, machen wir uns zum zweiten der beiden Türme, die diese Tour beglücken, auf.
Die Königszinne wirkt eher wie der Überrest einer Festungsanlage. Trutzig steht sie am Berghang und von hier oben erhaschen wir abermals einen atemberaubenden Blick auf die Umgebung. Nun geht es langsam dem Ende der Tour zu. Über einen schmalen Steig wandern wir bergab und erreichen wieder Bodenwerder. Die letzten Meter legen wir am Ufer der Weser zurück.
Müde aber glücklich beenden wir die Tour, die allen abenteuerlustigen Wanderfreunden höchstes Wandervergnügen bietet.
2. Tipp: Wandern im Moor – die Lebensraumroute durchs Mecklenbruch
Das Kontrastprogramm zur Zweitürmetour und eine gemütliche Wanderung in der VoglerRegion finden wir im Hochmoor Mecklenbruch. Es zählt zu den am besten erhaltenen Hochmooren des niedersächsischen Berglandes und erstreckt sich über eine Fläche von 63 Hektar. Einst durch den Abbau von Torf durch die Menschen stark beschädigt, werden heute umfangreiche Maßnahmen zur Renaturierung des wichtigen Lebensraumes für die Tier- und Pflanzenwelt geschaffen.
Tourfakten: Kleine Lebensraumroute Mecklenbruch
Strecke: 3,5 km
Höhenmeter: 30 m
Dauer: etwa 1:00 Std.
Highlights: interessante Moorlandschaft durch die zum Teil Holzbohlenstege führen, ein Aussichtsturm, Gallowayrinder, Exmoorponys und viele Kleinstlebenwesen zum Beobachten
Hundecheck: Hunde dürfen mitgenommen werden. Sie sind im Naturpark an der Leine zu führen.
Idealer Ausgangspunkt: Parkplatz Silberborn
Details zur “Kleinen Lebensraumroute”
Der Ausgangspunkt für die “Kleine Lebensraumroute” durch das Hochmoor Mecklenbruch befindet sich am Parkplatz in Silberborn. Uns begleiten bei dieser Wanderung zwei Naturparkführer, die uns viel über die Besonderheiten des Hochmoors erzählen. Geführte Wanderungen werden hier regelmäßig angeboten und um den Lebensraum zu verstehen und die vielen kleinen Details am Wegesrand zu entdecken, können wir diese geführten Touren absolut empfehlen. Termine findet ihr auf der Webseite des Naturparks.
Die “Kleine Lebensraumroute” eignet sich perfekt für einen ruhigen Spaziergang durch die außergewöhnliche Natur des Hochmoors. Holzbohlenstege leiten uns zum Teil durch die geschützten Flächen. Von einem Aussichtsturm können wir den Blick weit schweifen lassen und etwas später treffen wir auf eine kleine Herde Galloway-Rinder, die sich um die Beweidung der Flächen kümmert. Die beiden Exmoorponys haben es sich im Schatten gemütlich gemacht und haben keine Lust uns zu begrüßen. Eine geschwungene Holzliege lädt zu einer Pause ein, während derer wir auf eine ganz besondere Blumenwiese blicken, denn hier wachsen die selten gewordenen Arnika-Pflanzen. Aber auch ansonsten blüht es hier in den vielfältigsten Farben. Und genau so soll es sein, damit sich die Pflanzenwelt ungestört entfalten kann. Bunte Schmetterlinge, sogar der Schwalbenschwanz, flattern von Blüte zu Blüte. Die kurzweilige Tour ist perfekt zum Entspannen und Natur genießen und mit den abenteuerlichen Wegen auch ein großer Spaß für naturbegeisterte Familien.
3. Tipp: Wandern rund um Vahlbruch: Lust auf Land (Va2)
Bei einem echten Landurlaub darf natürlich auch eine typische Landwanderung nicht fehlen. Abseits der bekannten Wanderwege, eben mitten im Nirgendwo, da wo auch unser Quartier in diesen Tagen liegt, lädt eine entspannte Tour über die Höhenzüge des Weserberglands ein. Eingehüllt von jeder Menge Ruhe und mit Blick aufs typische Landleben wandern wir erst durch Felder, später durch Wald und haben Zeit zum Abschalten.
Tourfakten: Va2 in Vahlbruch
Strecke: 8,9 km
Höhenmeter: 160 m
Dauer: etwa 2:45 Std.
Highlights: Landluft pur, gold leuchtende Felder, urige Dörfer, Blumenwiesen, Bänke zum Verweilen, Einkehr im Café Landlust in Vahlbruch (Sa/So/Feiertage 14:00 bis 18:00 Uhr)
Hundecheck: Idyllische Runde auch mit Hund; Trinkwasser sollte mitgenommen werden.
Idealer Ausgangspunkt: Wanderparkplatz an der Kirche in Vahlbruch
Details zur Wanderung um Vahlbruch
Die Wanderung auf dem Va2 um Vahlbruch können wir praktischerweise am Wanderparkplatz mitten im Ort, gleich bei der urigen Dorfkirche, beginnen. Im Uhrzeigersinn führt uns der aussichtsreiche Weg mitten durch die Felder und vorbei an der beschaulichen Siedlung Meiborssen. Genügend Bänke laden unterwegs zu einer Pause ein. Während der erste Teil der Tour überwiegend im Sonnenschein verläuft, macht der Weg später eine Kehrtwende und führt uns durch angenehm schattigen Wald. Nach etwa zwei-drittel der Tour erreichen wir wieder offeneres Gelände, können von einer Bank die Aussicht genießen, ehe es durch hohe Blumenwiesen bergauf nach Vahlbruch zurück geht. An Wochenenden lockt hier das Café Landlust der Landfrauen zur Einkehr und es gibt frisch gebackenen Kuchen und Torten.
Die Tour eignet sich wunderbar für eine entspannte Wanderung ohne viel Gedöns und mit der Einkehrmöglichkeit am Ende wartet dann noch ein echtes Highlight.
4. Tipp: Wandern mit Blick auf die VoglerRegion – Panoramaweg Köterberg
Schön hört sich der Name Köterberg zwar nicht an, weshalb in Insiderkreisen wohl auch von Wauwauberg gesprochen wird, da der Fernmeldeturm auf seinem Gipfelplateau aber von überall sichtbar ist, wollen wir uns diesen Ort genauer ansehen. Der Panoramaweg klingt vielversprechend und so können wir uns von der VoglerRegion nochmal einen guten Überblick verschaffen, wenngleich wir uns hier schon wieder in unserem Heimatbundesland befinden. Betrachtet diesen Tipp also als kleinen Wander-Bonus.
Tourfakten: Panorama-Tour Köterberg
Strecke: 4,2 km
Höhenmeter: 110 m
Dauer: etwa 1:20 Std.
Highlights: Ausblick vom Gipfel, urtümliche Pfade, Einkehrmöglichkeit
Hundecheck: Naturnahe Runde, absolut geeignet mit Hund
Idealer Ausgangspunkt: Wanderparkplatz am Gipfel des Köterbergs
Details zur Panorama-Tour Köterberg
Die Panorama-Tour beginnt wie der Name verspricht, bereits mit viel Panorama, denn wir starten direkt auf dem Gipfel des Köterbergs. Von hier geht es dann allerdings erstmal ein paar Meter auf schmalen Pfaden bergab. Wir wandern dieses Mal gegen den Uhrzeigersinn. Mal durch Wald, mal auf aussichtsreichen Wegen, spaziert es sich bequem dahin. Wer die Augen offen hält, kann im Wald auch Rehen begegnen.
Der kurzweilige Weg verläuft entlang des Hanges einmal rund um den Berg, ehe uns ein steiler Serpentinenpfad wieder hinauf zum Gipfel führt. Hier erwartet uns ein überdimensionaler Bilderrahmen, der zu einem Fotoshooting einlädt. Alternativ können wir den Rahmen für ein Theaterspiel nutzen, denn genügend Sitzplätze für das Publikum sind auch vorhanden. Zum Abschluss der Tour können wir es uns im Gipfelrestaurant noch schmecken lassen.
5. Tipp: Wandern im Weserbergland durch die Rühler Schweiz
Rund 105 Schweizen soll es laut Wikipedia in Deutschland geben. Dabei steht der Begriff unter anderem für “landschaftliche Schönheit”. Wie könnte es deshalb anders sein, gibt es auch in der Solling-Vogler-Region eine Schweiz, die sogenannte Rühler Schweiz. Und natürlich finden sich auch hier gleich mehrere Qualitätswanderwege, die zu den Schönheiten dieses Gebietes führen. Wem die oben genannten 4 Touren noch nicht ausreichen, der kann auf der Webseite der Solling-Vogler-Region noch reichlich Inspirationen finden.
6. Tipp: Vögel beobachten vom Aussichtspunkt Kiesgrube Heidebrink
Unser letzter Natur-Genuss-Tipp nimmt euch mit zum Aussichtspunkt Kiesgrube Heidebrink bei Reileifzen. Wir haben diesen entzückenden Ort ganz zufällig während der Fahrt von einem Ort zum nächsten entdeckt und da der Aussichtsturm nur wenige Meter vom Straßenrand entfernt liegt, haben wir kurz angehalten.
Am Straßenrand könnt ihr prima parken. D
ann sind es noch vielleicht 100 Meter bis zum Aussichtsturm und ein paar Stufen hinauf. Von oben schweift der Blick über eine malerische Seenlandschaft.
Wasservögel ziehen genüsslich ihre Bahnen in den Buchten und die friedliche Umgebung ist ideal zum Entspannen und Beobachten der Natur, ohne dass es einer langen Wanderung bedarf. Also einfach mal hinfahren und anhalten. Dazu folgende Koordinaten nutzen: 51.8997163277713, 9.447648829273096
Das müsst ihr erlebt haben – Ausflugsziele in der VoglerRegion
Neben der eindrucksvollen Natur, können wir in der VoglerRegion ebenso tolle Ausflugsziele besuchen. Sie eignen sich perfekt für den Besuch vor oder nach einer Wanderung oder auf dem Weg dorthin, als Zwischenstop. Das müsst ihr unbedingt erlebt haben.
7. Tipp: einmal mit der Fähre über die Weser schippern
Während wir durch die VoglerRegion fahren, ist es kaum zu vermeiden zwischendurch die Weser zu überqueren. Dazu gibt es Brücken oder Fähren. Eine Fahrt mit der Fähre, zum Beispiel bei Polle, kostet nicht die Welt und dauert auch nicht lange, trotzdem gehört sie unbedingt zu den Dingen, die wir im Weserbergland einfach mal gemacht haben müssen. Die Fähre bei Polle transportiert auch Autos, wohingegen die Solarfähre beim Biohof Stapel ausschließlich Fußgänger oder Radfahrer mitnimmt. Und damit sind wir bei Tipp 8.
8. Tipp: Biohof Stapel mit Hofladen, Camping, Landimbiss und Solarfähre
Der Biohof Stapel befindet sich in Brevörde unmittelbar an der Weser. Der komplett autark geführte Hof züchtet die vom Aussterben bedrohte Rinderrasse “Rotes Höhenvieh” und ist Mitstreiter der Ökomodellregion Niedersachsen. Auch in diesem Projekt werden die Menschen der Region aktiv mit einbezogen und in der landwirtschaftlichen Entwicklung unterstützt.
Die Mutterkühe des Biohofes stehen mit ihren Kälbern mindestens 6 Monate des Jahres auf den Höhenzügen in der Nähe des Hofes – draußen und mitten in der Natur. Das Rindfleisch wird später ausschließlich im Hofladen und frisch zubereitet im Landimbiss verkauft. Der ist mittlerweile am Wochenende ein beliebtes Ausflugsziel geworden, zumal er direkt an der Weser und damit auch am Weserradweg liegt. Wer auf der falschen Seite entlang radelt, wird mit der Solarfähre schnell auf die richtige Seite gebracht.
Ein Campingplatz für Dauercamper und Urlauber rundet das Angebot des Biohofes ab. In bester Lage, fast direkt am Weserstrand, lässt es sich aushalten. Wiesen laden zum Sonnenbaden ein, die Weser mit ihrem flachen Ufer zum Schwimmen und Planschen, sowie zum Paddeln oder für eine Tour mit dem SUP. Wassersportler finden hier ein idyllisches und ruhiges Fleckchen.
9. Tipp: Kulturgenuss rund um das Schloss Bevern
Das Schloss Bevern im gleichnamigen Ort ist, ein Ausflugsziel für alle, die sich für die Zeit der Weserrenaissance begeistern und gerne auf schmucke, architektonische Details achten. Hier gibt es wahrlich viel zu sehen.
Jede Fassade des Schlosses ist anders. Während die Westfassade, also von wo aus wir in den quadratischen Innenhof durch das Eingangsportal schreiten, in blau-weiß getüncht ist und erst vor ein paar Jahren mit LEADER-Mitteln zu neuem Ansehen kam, wirken die übrigen Seiten mal altertümlich oder gar verspielt. Nichts ist hier symmetrisch. Bei genauem Hinsehen erkennen wir, dass die Fenster regelrecht wahllos angeordnet sind. Im Innenhof sprudelt ein Brunnen und zwei Zwiebeltürmchen ragen in die Höhe.
Einige der Fassaden schmücken Fachwerke, kleine Giebel oder Eingangsportale. Verzierungen und Details finden wir an jeder Ecke, sogar unter den Treppenstufen der Türme. Architektonisch hat das Schloss Bevern einiges zu bieten und so versetzt es seine Besucher in Erstaunen. Das Schloss ist frei zugänglich. In den Innenräumen befindet sich jedoch ein Museum und hier wird eine kleine Eintrittsgebühr erhoben. Bei der Entrichtung können wir aber sparen, wenn wir eine Blume mitbringen. Ja, richtig gehört. Im Rahmen der Themenausstellung “Im Garten – vom Teilen, Tauschen und Schenken” zu Ehren von Paula Tobias, die einst im Schloss lebte und hier ihre Liebe zu Blumen auslebte, können alle Besucher die Ausstellung mit einer eigenen Blume bereichern und erhalten somit vergünstigten Eintritt.
Das Schloss Bevern selbst hat eine bewegte Geschichte und wir empfehlen, diese bei einer Führung zu erleben, weil sie einfach so interessant und vielseitig ist. Erbaut wurde das Schloss zwischen 1603 und 1612 durch den Statius von Münchhausen als Adelssitz. Später war es Correktionsanstalt, Erziehungsstift und Flüchtlingsunterkunft. Dies führte dazu, dass im Inneren viele Umbauten erfolgten, so dass an diesen Stellen von dem früheren Prunk heute nichts mehr zu sehen ist.
Wer jedoch stilvoll heiraten möchte, kann dies durchaus in der immer noch bemerkenswert schönen Schlosskapelle machen.
10. Tipp: Die Immanuelkirche in Hehlen
Ein weiterer architektonischer Hingucker befindet sich in dem beschaulichen Örtchen Hehlen – die Immanuelkirche aus dem Jahre 1699. Das Besondere an ihr ist, dass die Gottesdienstbesucher wie auf Theaterrängen sitzen. Mehrere Emporen laden dazu ein, dem Pfarrer zu lauschen oder einfach nur die besinnliche Stille in ihrem Inneren zu genießen. Die evangelische Kirche verzichtet auf Prunk, so kommt der imposante Kronleuchter in ihrem Mittelpunkt, der ebenso mit LEADER-Mitteln finanziert wurde, beeindruckend zur Geltung ohne dabei überladen zu wirken.
Die Immanuelkirche liegt direkt am Pilgerweg Loccum – Volkenroda. Entsprechende Pilgerpässe liegen in der Kirche aus und den ersten Stempel gibt es gleich dazu. Wer sich also auf eine Pilgerwanderung begeben möchte, kann prinzipiell auch gleich hier starten. Das benötigte Informationsmaterial liegt vor Ort aus.
11. Tipp: Die Ölmühle Solling in Boffzen
Es ist immer wieder erlebenswert zu sehen, was Menschen auf die Beine stellen. Einen solchen Ort finden wir in der VoglerRegion in der Ölmühle Solling. Die familiengeführte Bio-Manufaktur wurde 1996 durch Gudrun und Werner Baensch gegrünet. Nach jahrelanger Entwicklungshilfe im Ausland kehrten sie in die Heimat zurück und verwirklichten dieses besondere Projekt. Mittlerweile führen die beiden Kinder Sarah und Sebastian Baensch das Unternehmen in zweiter Generation mit über 70 Mitarbeitern.
Wir durften bei unserem Streifzug durch die Region einen Blick hinter die Kulissen der Ölmühle werfen und zusehen, wie das Öl aus den verschiedenen Saaten gepresst und verfeinert wird. Sehr aufschlussreich waren zudem die Informationen rund um die Erhaltung der Vitamine im Öl, die in herkömmlichen Discounter-Ölen kaum noch vorhanden sind, weil sie im Produktionsvorgang immer wieder erhitzt werden. Zukünftig werden wir beim Kauf von Öl auf jeden Fall mehr auf Qualität achten.
Produziert werden in der Ölmühle Solling jedoch nicht nur Speiseöle, Vitalöle oder Würzöle, sondern auch Essige, Pestos Aufstriche und mehr. Seit 1996 hat sich das Sortiment ständig erweitert. Naturkosmetik ist ebenso Bestandteil geworden wie die Solling Tiernahrung für Pferde, Hunde und Katzen. Daneben ist die Ölmühle Solling Echt!-Partner und vertreibt die Produkte der Regionalmarke Echt!.
Gleich neben der Manufaktur befindet sich der Mühlenladen, in dem Besucher die hochwertigen Bio-Produkte kaufen können. Wer allerdings nicht mal eben vorbeikommen kann, nutzt ganz leicht den Online-Shop. Ideal im Mühlenladen ist jedoch, dass wir die Öle vor Ort probieren können. Hierzu stehen kleine Holzpieker, etwas Brot und natürlich Schälchen mit den verschiedenen Ölen bereit – ein Öl-Tasting ist somit möglich. Hunde dürfen zwar nicht mit in den Mühlenladen, können aber vorne im Bereich des umliegenden und liebevoll gestalteten Landhausgarten warten.
12. Tipp: Münchhausenstadt Bodenwerder
Der Name Münchhausen ist in der VoglerRegion ein ständiger Begleiter. Sowohl in Verbindung mit dem Schloss Bevern als auch mit dem historischen Örtchen Bodenwerder an der Weser taucht der Name immer wieder auf.
Das alte deutsche Adelsgeschlecht hat bis heute seine Nachkommen; bekannt wurde vor allem jedoch Hieronymus Carl Friedrich Freiherr von Münchhausen, der als Lügenbaron in die Geschichts- und Kinderbücher einging. Er wurde in Bodenwerder geboren und so zieren heute überall seine Figuren das Stadtbild. Das heutige Rathaus ist das Geburtshaus des Lügenbarons. Ein paar Schritte weiter ist das Münchhausen-Museum in dem ältesten Gebäude der Stadt untergebracht.
Der historische Ortskern lädt derweil zum Flanieren ein. Kleine Geschäfte, Restaurants und Cafés reihen sich inmitten altertümlicher Gebäude aneinander und so bildet sich ein schmuckes Bild für die Besucher. Nach der Zweitürmetour, die wir zu Beginn empfohlen haben, lohnt sich also durchaus noch ein kleiner Stadtbummel durch Bodenwerder.
13. Tipp: Übernachtung im Landhaus Weserbergland in Vahlbruch
Ein Landurlaub in der VoglerRegion wird erst komplett, wenn wir auch in dem passenden Ambiente eine Unterkunft für den Aufenthalt wählen. Wir haben bei unserem Besuch im Landhaus Weserbergland, welches ihr bei bauernhofferien.de findet, gewohnt.
Das Landhaus Weserbergland scheint einer dieser hübschen Landhauszeitschriften entsprungen zu sein. Alles ist bis ins kleinste Detail liebevoll gestaltet und dekoriert. Das hübsche Fachwerk-Anwesen befindet sich gleich neben der Kirche in Vahlbruch. Die Ferienwohnungen sind genauso im Landhausstil dekoriert wie die Gemeinschaftsküche, der Aufenthaltsraum und der bezaubernde Landhausgarten mit kleinen Sitzecken und einer Blumenpracht.
Unumstrittenes Highlight ist der große Außenpool. Baden mit Schwalben ist hier die Devise. Die zierlichen Vögel lieben es anscheinend genauso wie die Menschen, bei sommerlichen Temperaturen etwas Badespaß zu genießen. Immer wieder nippen sie am Wasser und spritzen es sich im Tiefflug aufs Gefieder. Ein erfrischendes Bad am Morgen, um in den Tag zu starten oder zum Relaxen im Anschluss an die Unternehmungen in der Region, sind eine Wohltat.
Fazit zum Landurlaub in der VoglerRegion
Ein Potpourri an Möglichkeiten und unerwartete Überraschungen, das beschreibt unseren Landurlaub in der VoglerRegion wohl am Besten. Anspruchsvolle Wanderungen im Weserbergland auf urtümlichen Pfaden lassen das Herz höher schlagen. Interessante und vielseitige Ausflugsziele runden den gelungenen Aufenthalt hab.
Insgesamt ist die VoglerRegion die optimale Region für einen wunderbaren Urlaub, um Land und Leute kennenzulernen. Durch die zentrale Lage lässt sich die VoglerRegion aus allen Richtungen optimal erreichen. Familien, Paare oder auch Alleinreisende finden hier vielseitige Anregungen für eine entspannte Auszeit.
In diesem Sinne, besucht doch einmal das Weserbergland und überzeugt euch selbst. Anregungen habt ihr ja nun reichlich, um euren perfekten Landurlaub in der VoglerRegion zu beginnen und um im Weserbergland zu wandern.
Bleibt gesund und wanderfreudig, eure Dina.
Noch mehr tolle Tipps zum Wandern und Urlauben findet ihr in meiner Tourendatenbank.