Wenn wir nicht in die Berge kommen, dann kommen die Berge halt zu uns!
Der Berg ruft: im Zeitraum vom 16. März bis 30. Dezember 2018 findet im Gasometer Oberhausen die Ausstellung “Der Berg ruft” statt. Was für eine Freude; denn wenn wir schon nicht in den Bergen leben können, so haben wir sie nun dennoch wenigstens bis Ende des Jahres direkt vor unserer Haustür. Zwar sind die Berge nicht zum Anfassen, aber eine Vielzahl wunderschöner Bilder, multimedialer Präsentationen und eine spektakuläre Nachbildung des Matterhorns lassen uns unser Heimweh zu unserer Herzensheimat wenigstens ein bißchen vergessen.
Der Gasometer Oberhausen
Der Gasometer in Oberhausen ist an sich schon ein faszinierender Ort. Als Wahrzeichen Oberhausens ragt die graue Stahltonne am Rhein-Herne-Kanal in den Himmel und ist über die Stadt hinaus sichtbar. Vom Dach des Gasometers bietet sich ein grandioser Ausblick über das gesamte Ruhrgebiet. Welcher Ort bietet sich also besser an für eine Ausstellung über die Bergwelt, als der Gasometer, der als Gipfel Oberhausens über das Ruhrgebiet ragt?
Der Berg ruft
Die Ausstellung “Der Berg ruft” besteht aus zahlreichen großformatigen Bildaufnahmen, Videopräsentationen und multimedialen Erlebnissen. Sie erzählt von Bergen aus der ganzen Welt. Sie lässt uns eintauchen in die Kraft der Natur, der majestätischen Bergschönheiten und in die erstaunliche Tier- und Pflanzenwelt der Berge.
Eines der Highlights der Ausstellung ist die begehbare Bodenpräsentation auf der Erdgeschossfläche im Gasometer. Verschiedene Panorama-Aufnahmen von Gebirgszügen, sommerlichen und winterlichen Landschaften, die unter uns vorüberziehen, lassen uns wie schwerelos über diese Welt schweben und ziehen uns mitten hinein.
Erstaunliche Fakten über die Berge
Hätte ich raten müssen, welcher Berg der gefährlichste der Erde ist und der die meisten Menschenleben im letzten Jahrhundert gefordert hat, hätte ich vermutlich auf den Mount Everest getippt. Erstaunlicherweise steht er aber nur auf Platz 2 der Rangliste, während das Matterhorn die Top 9 anführt. Uns so lernen wir viele interessante Fakten in der Ausstellung, die auf vielfältige Weise präsentiert werden.
Das Matterhorn – über und unter uns
Bilder über Bilder prägen das Gesamtbild der Ausstellung. Bilder von Bergen aus der ganzen Welt, von Landschaften, von Tieren und Pflanzen. Viele Bilder sind reale Abbildungen, aber es sind auch wunderschöne naturgetreue Bilder von Berglandschaften berühmter Maler Teil des Ganzen.
Das Finale der Ausstellung bildet die Nachbildung des Matterhorns, die zentral im Inneren – im Herzen – des Gasometers schwebt. Kopfüber hängt sie von der Decke hinab und spiegelt sich am Boden in einer großen Glasfläche.
So lassen sich verschiedenartige Perspektiven des Matterhorns betrachten, während die Projektion sich immer wieder verändert und das Matterhorn im Winter, im Sommer und aus unterschiedlichsten Blickwinkeln zeigt.
Wie in einer Arena können wir das Matterhorn und seinen Wechsel der Gezeiten von den Stufen im Innern des Gasometers betrachten. Weiche Sitzsäcke und Musik sorgen dabei für Entspannung.
Nach Belieben können wir die Blickrichtung wechseln, wir können von unten zum Matterhorn hinaufschauen oder von oben nach unten, je nachdem ob wir unter der großen Nachbildung stehen oder diese im Spiegelbild betrachten. Dabei können wir das Matterhorn umrunden und immer wieder neue Perspektiven entdecken.
Mit dem Glasaufzug schwerelos aufs Dach des Gasometers
Mit Blick auf das immer kleiner werdende Matterhorn führt uns der Glasaufzug dann zum krönenden Abschluss schwebend hinauf in die Dunkelheit, begleitet von den stimmungsvollen Klängen der Musik, bis fast auf das Dach des Gasometers. Zwei Etagen müssen wir noch zu Fuß erklimmen, ehe wir den Gipfel Oberhausens erreichen und einen 365 Grad Ausblick über das Ruhrgebiet genießen können.
Klein liegt uns das Centro zu Füßen, der Kaisergarten, der Rhein-Herne-Kanal. Je nach Wetter reicht der Blick über die Nachbarstädte und wir stellen erstaunt fest, wie grün es auch im Ruhrgebiet ist.
In der Ferne sehen wir die Gipfel der Ruhrgebiets-Halden – der Prosper Haniel Halde, der Halde Beckstraße mit dem Tetraeder und noch viele andere – je nach Wetterlage.
Gipfel über Gipfel – selbst vor unserer Haustür.
Ob ich die Ausstellung empfehlen kann?
Jaaaa, auf jeden Fall, defintiv ja. Auch wenn ich als großer Österreich- und vor allem Osttirol-Fan ein Bild des Großglockners in der Ausstellung vermisst habe. Trotzdem ist “Der Berg ruft” für alle großen und kleinen Bergfreunde ein absolutes Muss. Schon allein der Besuch des Gasometers ist ein Erlebnis und die Fahrt mit dem Glasaufzug nach oben. Die Ausstellung, die perfekt zu diesem außergewöhnlichen Ort passt und ihre Vielseitigkeit der Präsentation über die Berge, lässt uns Erstauen, Bestaunen und Innehalten und Erkennen wie großartig und magisch unsere Welt und unsere Natur ist und wie sie im Laufe von Millionen von Jahren entstanden ist.
Also schaut es euch an!
Eure Dina