Wenn zwei Wanderwege sich vereinen, dann muss die Umgebung schon etwas ganz besonderes hergeben. Im Naturpark Hohe Mark trifft der wunderschöne Burgenwanderweg Lüdinghausen den neuen Landstreifer Burgenpatt. Jeder ist für sich ein Genuss, ideal aber ist die Kombination aus beiden. Es geht vorbei an märchenhaften Wasserburgen, durch eine bezaubernde Altstadt, an Storchennestern und jeder Menge Bachläufen und Zuflüssen der Stever. Beeindruckende Burgenarchitektur trifft auf Natur pur. Diese harmonische Synthese wird zu einer abwechslungsreichen Tour im schönen Münsterland. Kommt mal mit.
Ausgangspunkt: kostenloser Parkplatz an der Burg Vischering
Tourfakten Burgenwanderweg Lüdinghausen
Strecke: 9,9km
Höhenmeter: 4m
Dauer: 2,5 Std.
Familienhighlights: Burgen, die zum Träumen einladen, im Frühjahr/Sommer können Störche beobachtet werden, Einkehr z. B. in der Burg Vischering und in Cafés am Wegesrand
Hundecheck: für Hunde gibt es unterwegs jede Menge Möglichkeiten zur Erfrischung
Burgenhopping in Lüdinghausen
Der Burgenwanderweg und auch der Landstreifer Burgenpatt können direkt an der Burg Vischering begonnen werden. Wir müssen uns hier aber bereits entscheiden, welchen der beiden Wanderzeichen wir folgen. Wir empfehlen zunächst den Burgenwanderweg Lüdinghausen der Wanderfreunde Datteln, der sogenannten “Haard-Trapper” zu nehmen, denn er führt im weiteren Verlauf noch durch die hübsche Altstadt Lüdinghausens und später an den Storchennestern vorbei.
Ein Besuch der Innenräume der Burg Vischering ist kostenpflichtig und mit Hund nicht möglich, dennoch können wir bis in den Innenhof wandern, den Duft des frisch gebackenen Holzofenbrots der dortigen Bäckerei schnuppern, im Café einkehren und die bezaubernden alten Gemäuer von Außen bestaunen.
Ritterlich rot-weiß getünchte Fensterläden, schmucke Erker mit liebevollen Verzierungen, imposante Burgmauern die sich in dem hübschen, umlaufenden Wassergraben spiegeln, charmante Türmchen, Tore, Bögen und Brücken zaubern an jeder Ecke einen Hingucker.
Die urkundlich bekannten Ursprünge der Burg Vischering reichen bis ins Jahr 1271 zurück. Der Ritter Albert von Wulfheim wurde durch den Bischof von Münster, Gerhard von der Mark, beauftragt, die Burg gegen Angriffe der benachbarten Burgherren, der Brüder Hermann und Bernhard von Lüdinghausen zu schützen. Sie bewohnten die Burg Lüdinghausen und Wolfsberg. Letztere ließ der Bischof zerstören und den Ort Lüdinghausen einnehmen, um seine landesherrlichen Rechte aufrecht zu erhalten und die nach Herrschaft strebenden Burgherren Lüdinghausens zu entmachten.
Nach Umrundung der Burg Vischering geht es so denn auch gleich weiter in Richtung der Burg Lüdinghausen.
Die Burg Lüdinghausen ist ebenso eine Wasserburg, wirkt jedoch weniger märchenhaft als die Burg Vischering, dafür jedoch herrschaftlicher. Hoch ragen die Burgmauern aus dem Gewässer empor, unbezwingbar scheinen ihre Mauern. Eine steinerne Rundbogenbrücke führt auf das Eingangsportal und den kleinen Spitzturm im Zentrum der Burg zu. Nach einer halben Umrundung der Burg, statten wir auf dem Burgenwanderweg Lüdinghausen noch einem Teil der Altstadt einen Besuch ab.
Altstadtflair in Lüdinghausen
Erste Ursprünge des heutigen Lüdinghausens führen auf einen im Jahr 800 urkundlich erwähnten Hof “Ludinchusen” zurück.
Hier in einem Teil der hübschen Altstadt passieren wir einen perfekten Fotospot, der sich nicht nur für ein Bild von Verliebten eignet und das beschauliche Ensemble der Borgmühle an der Stever mit einem Holzbohlensteg.
Die Mühle diente einst zum Kornmahlen und stammt aus dem Jahr 1406. Errichtet hat sie einst Ludolf von Lüdinghausen. Der hier befindliche Steverarm wurde eigens für die Mühle angelegt.
Rund um die Mühle befinden sich ein Biergarten, Restaurants und Gaststätten und besonders an lauen Sommerabenden finden wir hier ein lauschiges Plätzchen.
Raus aus der Stadt – rein in die Natur
Nach der Erkundung der Lüdinghausener Burgen und der Altstadt wird es Zeit für Natur. Wir bewegen uns ortsauswärts entlang der Mühlenstever. Dabei streifen wir noch einmal die Burg Vischering, eine Wiese mit zwei Storchennestern und traumhaft schöne Anwesen am Ufer des Flussarmes, in die wir am liebsten gleich einziehen würden. Wer hier wohnt, sein Kanu gleich im Garten, hat wirklich ein herrliches Plätzchen gefunden.
Mehrmals queren wir nun das Wasser; erst die Mühlenstever, dann die Ostenstever und schließlich die Stever selbst. Über ein Stauwehr tost das Wasser. Von einem asphaltierten Weg zweigen wir schließlich ab auf urige Pfade. Die Äste der Bäume bilden einen schützenden Tunnel. Zu den Seiten schimmern die sattgrünen Wiesen durchs Dickicht. Etwas später erreichen wir einen Picknickplatz mit Tisch und Bänken. Die anheimelnde Sitzgruppe lädt zu einer Pause ein. An dieser Stelle können wir uns nun entscheiden, für ein Teilstück den Landstreifer Burgenpatt zu wandern, der nach rechts über den Gronenbach abzweigt und zu einem Café führt.
Kurz vor dem Rastplatz in der kleinen Schutzhütte trifft der Landstreifer Burgenpatt dann wieder auf den Burgenwanderweg. Hier können wir erneut ein kleines Päuschen einlegen und den Blick schweifen lassen.
Vorbei an weitläufigen Feldern und einem Bauernhof erreichen wir anschließend den romantischen Philosophenweg.
Dieser wunderbare schmale Pfad verläuft idyllisch parallel zu einem Bach unter einem Blätterdach. Die Vögel zwitschern vergnügt in den Bäumen und unterhalten uns prima.
Eine malerische Steinbrücke über das glasklar dahinplätschernde Gewässer ist ein entzückender Anblick. Hier kommen wir so richtig beim Wandern ins Träumen.
Naturschutzgebiet Klutensee
Doch es ist noch nicht vorbei mit den Highlights am Burgenweg Lüdinghausen. Nachdem wir den Philosophenweg durchstreift haben, gelangen wir an ein hinreißendes Café, das zur Einkehr lockt und ein Stückchen weiter, zum Naturschutzgebiet rund um den Klutensee. Wolken spiegeln sich in der still ruhenden Oberfläche des Wassers. An den seichten Ufern planschen die Enten.
Der Bilderrahmen steht (mitunter) im Wasser – wer hier posieren möchte kann nasse Füße bekommen. Wir lassen das friedliche Naturschauspiel hinter uns und wandern jetzt wieder in Richtung Lüdinghausen. Dabei kommen wir noch am Klostergarten mit der Mariengrotte vorbei, bevor wir wieder an unserem Ausgangspunkt, der Burg Vischering, ankommen.
Fazit zum Burgenwanderweg Lüdinghausen / Landstreifer Burgenpatt
Es ist kein Wunder, dass der Naturpark Hohe Mark nun auch hier einen seiner Landstreifer angelegt hat, die wir auch alle bereits erkundet haben. Jeder Landstreifer ist eine lohnenswerte Rundwanderung. Hier in Lüdinghausen empfehlen wir euch die Kombination des Landstreifers Burgenpatt mit dem Burgenwanderweg, denn so bekommt ihr noch mehr zu sehen.
Insgesamt ist diese Tour eine erlebnis- und sehenswerte Runde, ideal für alle Wanderer, die gerne Natur und Geschichte verbinden. Optimal ist sie auch zum wandern mit Kindern und zum wandern mit Hund. Probiert es doch mal aus. In diesem Sinne, bleibt gesund und wanderfreudig – eure Dina.
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