Holly und die Kanaldeckel

Border Collies sind unergründlich und kein Border Collie ist wie der andere. Und selbst, wenn ihr glaubt euren Border zu kennen, werdet ihr immer wieder feststellen, dass er euch mit seinem Verhalten überraschen kann.

So erging es mir neulich. Holly, die bisher immer völlig unerschrocken unterwegs war, zuckte plötzlich panisch zurück, als wir an einem Kanaldeckel vorbeigingen. Irritiert ging ich weiter bis ich am nächsten Deckel wieder ruckartig am anderen Ende der Leine zur Seite gezogen wurde. Also blieb ich stehen, um dieses seltsame Verhalten zu ergründen und Holly in Richtung Kanaldeckel zu bewegen. Keine Chance. Holly blieb wie angewurzelt stehen, zog nach hinten und hatte die Panik vor dem furchteinflößenden Deckel in den Augen. Das ging den ganzen Spaziergang so weiter; um jeden Kanaldeckel wurde ein großer Bogen gemacht.

Mantrailing

Ursachenforschung zur Angst vor dem Kanaldeckel

Was konnte wohl die Ursache vor diesem merkwürdigen Verhalten sein? Ich konnte mich nicht erinnern, dass sie jemals schlechte Erfahrungen in Verbindung mit einem Kanaldeckel gemacht hatte. Weder war sie merklich mit einer Kralle hängengeblieben und hatte sich verletzt, noch hatte sie sich über etwas erschreckt, als sie gerade an einem Kanaldeckel vorbeilief. Stand nun etwa Hollys erste Läufigkeit an? Border Collies können in Verbindung mit ihrer ersten Hitze auch auf einmal ängstlich und zurückhaltend werden. Was es auch war, auf den ersten Blick, war die Ursache nicht ersichtlich.

Kanaldeckeltraining

Für die nächsten Runden war ich dann gewappnet mit einer großen Tüte Fleischwursthäppchen. Mir ist bis dato nie aufgefallen, wie viele Schächte unter der Straße verlaufen. Bis zum Wald begegnen wir jedenfalls so einigen Gullis und Schachtdeckeln, die wir dann ausgiebig zum Anti-Angst-Training eingesetzt haben.

Erst habe ich versucht Holly soweit mit dem Leckerli abzulenken, damit sie gar nicht merkt, dass wir an einem Schachtdeckel vorbeigehen.

Im nächsten Schritt wurde das Training am Kanaldeckel selbst fortgesetzt. Mit viel Geduld und Leckerchen konnte ich Holly langsam dazu bewegen sich dem Deckel wieder zu nähern.

Dann ging es Schritt für Schritt weiter “auf” und zuletzt “über” den Kanaldeckel.

Langsam gelang es dann, Holly die Angst zu nehmen, so dass sie wieder halbwegs entspannt an einem Kanaldeckel vorbeigehen konnte.

Trainingserfolg

Das Training hatte anscheinend Erfolg und so fiel es mir erst gar nicht auf, als wir vor ein paar Tagen an einem Kanaldeckel vorbeigingen. Erst als wir vorbei waren, stellte ich fest, dass Holly gar nicht reagiert hatte. Wir werden das Training nun bewusst noch etwas aufrecht erhalten und zwischendurch immer mal wieder die Kanaldeckel genauer inspizieren. Sowieso ist jeder Kanaldeckel sehr individuell, wenn ihr euch die Metallmuster mal genauer anseht. Das kann durchaus interessant sein. 😉

Und die Ursache?

Ist mir immer noch fremd. Vielleicht nähert sich in Kürze wirklich noch Hollys erste Läufigkeit; so im Alter von einem Jahr könnte es ja langsam mal losgehen. Oder sie hatte eine stille Hitze. Glen hat ja den Chip, er ist momentan kein Hinweis für mich, ob sich da was tut.

Die anstehende Hitze könnte auch ein Indiz dafür sein, dass Holly gestern auch den Reitstall nur sehr ungern betreten hat, wo sie hier doch bisher ganz gerne war.

Nun, vielleicht erfahren wir ja noch, was da los war, aber vielleicht auch nicht. Der Border Collie ist eben ein unergründliches Wesen 😉

Holly ist krank

Herzlichste Grüße

Eure Dina

 

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