Achtsam durch die Welt
Die Natur ist ein Wunder. Egal wo wir uns befinden, ob in den Bergen oder an der See, mitten im Wald oder auf der Wiese. Die Natur lebt und wir leben in ihr. Wer das Wandern so genießt wie wir und die Harmonie zwischen sich und der Umwelt spürt, der ist im Einklang mit der Natur. Jahr für Jahr zieht es immer mehr Menschen in die Berge, das Wandern erfreut sich größter Beliebtheit – leider jedoch nicht immer zum Vorteil der Natur.
Nachhaltig wandern ist deshalb Thema dieses Beitrags.
Ich erinnere mich gut an das Foto eines Hüttenwirtes im letzten Jahr, der im Frühjahr zu seiner Hütte aufstieg um mit den Vorbereitungen für die Sommersaison zu beginnen. Er öffnete seinen Winterraum und fand eine riesige Ansammlung Müll vor. Gut, könnten wir nun meinen, dass der ganze Abfall wenigstens in der Hütte liegen blieb und nicht achtlos in der Natur entsorgt wurde, aber warum können die Wanderer Ihren Müll nicht wieder mit ins Tal nehmen und selbst entsorgen? Warum wird das Problem Müll unfairer Weise auf den Nachfolgenden abgeschoben? Oder warum landet der Abfall in der Natur?
Gerade die Wanderer, die die Bergwelt so lieben, warum gehen manche, auch wenn es nun etwas hart klingen mag, ja gar egoistisch mit der Natur und ihren Mitmenschen um? Dabei ist es doch so einfach im Einklang mit der Natur unterwegs zu sein.
Müllvermeidung fängt schon vor der Wanderung an
Wenn wir von Vornherein gar nicht so viele Verpackungen mit auf die Tour nehmen, dann müssen wir auch unterwegs nicht viel entsorgen. Also lasst euren Abfall doch direkt zu Hause und benutzt stattdessen wiederverwendbare Trinkflaschen und Brotdosen für eure Mahlzeiten. Wer dennoch nicht auf den eingeschweißten Proteinriegel verzichten möchte, steckt die Folie nach dem Verzehr wieder in den Rucksack – sie wiegt doch gar nicht viel.
Obstreste als Tierfutter, Dünger oder Whatever?
Immer wieder gerne diskutiert wird auch das Thema Obstreste. Viele Menschen gehen davon aus, dass Obstreste in der Natur noch als Tierfutter dienen können oder ruckzuck verrotten. Das mag auf die Öko-Apfelkitsche noch zutreffen, aber nicht auf Reste von Früchten aus tropischen Regionen. Diese Verrotten in unserem Klima deutlich langsamer und so sollte auch die Bananenschale, die mehrere Jahre braucht bis zur Zersetzung, wieder mit ins Tal genommen werden.
Zigarettenstummel
Im Schlimmsten Fall kann der sorglos hingeworfene Zigarettenstummel gerade in sehr trockenen Zeiten einen Wald- oder Wiesenbrand auslösen. Darüberhinaus ist er weder gesund für den Menschen, für die Natur und die Tiere. Er benötigt viele Jahre bis zur Verrottung. Deshalb gehört er in ein feuerfestes Behältnis im Rucksack.
Igitt ist das eklig – Kot
Und damit meine ich nicht nur Hundekot, sondern auch Menschenkot – so fies das jetzt auch klingt – ich spreche es hier an. Egal ob Mensch oder Tier, die “Notdurft” ist ein natürliches Bedürfnis und daran ist nichts auszusetzen. Auf langen Wanderungen ist sie manchmal nicht zu verhindern. Aber auch hier können wir zum Wohl der Natur, der Tiere und auch der anderen Wanderer ein paar Regeln beachten.
Hundekot gehört eingesammelt und im Tal entsorgt. Das freut nicht nur den Bauern, dem die Weiden gehören, sondern auch die Mitmenschen sowie andere Hundebesitzer. Leider ist gerade Hundekot ein ganz heißes Thema und wirft immer wieder ein schlechtes Bild auf die Hundehalter, die dann wieder alle über einen Kamm geschoren werden, auch wenn sie zu den vorbildlichen Entsorgern gehören. Letztlich führt alle Sorglosigkeit nur zu immer mehr Einschränkungen für Hundehalter und die können doch wohl von niemanden gewollt sein!
Menschenkot ist nach eigener Erfahrung mancherorts allerdings noch ein viel größeres Problem.
“Schau mal Mami, da hinten im Felsen ist eine Höhle.”
“Oh, lass uns doch mal gucken.”
“Igitt Mami hier stinkts und überall liegt Papier rum.”
Ungelogen, das ist manchmal keine Seltenheit und uns tatsächlich schon mehrmals passiert. Gerade Höhlen in Felsen, kleine Nieschen oder Felsvorsprünge verkommen gerade zu natürlichen Berg-WCs. Muss das sein? Natürlich mag niemand sein Ergebnis in eine Tüte packen, aber muss es deshalb sichtbar liegen bleiben? Und muss zudem noch das verwendete Taschentuchpapier überall herumfliegen?
Ich lasse das einfach mal als Denkanstoß so stehen.
Nachhaltig wandern – was gehört noch dazu?
Nachhaltig wandern ist nicht nur Müllvermeidung, sondern viel mehr. Nachhaltig wandern ist, die Natur spürbar zu erleben und auch jedes noch so kleinste Detail ins sich aufzusaugen.
Dazu gehört, dass wir auf den Wegen bleiben, egal ob zu Fuß oder mit dem Mountainbike und dass wir schauen wohin wir treten oder fahren.
Nachhaltig wandern bedeutet, dass wir sowohl wilde als auch Nutztiere in ihrem Lebensraum nicht beeinträchtigen, sondern stattdessen beobachten und bemerken, wie auch sie im Gleichgewicht mit der Natur harmonieren.
Hunde sollten nur dort frei laufen, wo es erlaubt ist und keine Tiere jagen dürfen. Gleiches gilt auch für Kinder, die wilden oder Nutztieren nicht hinterher rennen sollten. Dies kann letztendlich nämlich auch gefährlich enden.
Nachhaltig wandern heisst, keinen Lärm zu verursachen und auch die kleinen Dinge am Wegesrand zu beachten.
Zum Schluss
Ihr seht – nachhaltig wandern ist so Vieles – es ist einfach und gar nicht schwer – es kostet kein Geld, sondern nur ein wenig Achtsamkeit. Denkt bei eurer nächsten Wanderung daran und tragt dazu bei, die Welt ein kleines bisschen besser zu machen.
Nachhaltigkeit ist nicht teuer – das wird sie erst, wenn wir sie vernachlässigen!
In diesem Sinne – fröhliches Wandern.
Eure Dina