On the road again, going places that I’ve never been, seeing things that I may never see again, I can’t wait to geht on the road again.
Willie Nelson
Neues Jahr, neue Ziele, neues Blogthema
Ja nun hat es auch uns erwischt, das Wohnmobilfieber. Wobei so ganz neu war der Wunsch vom eigenen Wohnmobil eigentlich nicht. Schon vor anderthalb Jahren hatten das Töchterlein und ich fleißig recherchiert und uns auf der Messe, dem Caravan Salon in Düsseldorf, umgesehen. Allerdings sollte es noch eine Weile dauern, auch den Mann von der Idee zu überzeugen.
Einen Mädelsurlaub allein mit dem Töchterlein später und die Info an den Mann, “ok dann kaufen wir uns nur einen kleinen Campervan für uns zwei und die Hunde”, reichten dann für die Spontanwandlung.
Und dann ging es auf einmal ganz schnell. Das Modell, welches wir uns schon auf der Messe ausgeguckt hatten, war zufälligerweise bei einem nahen Händler im Zulauf. Also nix wie hin und gekauft. Nun sind wir seit Anfang Januar stolze Wohnmobilisten.
So ganz spontan wie sich die Entscheidung aber nun liest, war sie nicht und es gab natürlich im Vorfeld viele Überlegungen über die Vor- und Nachteile und nicht zuletzt auch finanzielle Berechnungen.
Falls ihr euch auch gerade mit dem Gedanken an ein eigenes Wohnmobil beschäftigt, nehme ich euch in diesem Artikel mit auf unsere Reise von den Überlegungen bis zum Kauf.
Unsere Vorgeschichte – der Weg zum Wohnmobil
Bis vor einigen Jahren hatten wir ein eigenes Ferienhaus im Sauerland. Was haben wir uns immer auf die Wochenenden, auf Ferien und Urlaub dort gefreut. Alles war so einfach. Vieles war vor Ort, brauchte nicht erst in Koffer gepackt werden und wir konnten immer spontan los mit den Hunden. Der Weg war nicht weit, rund 150 Kilometer, die schnell mal eben gefahren waren. Wir haben die Zeit dort sehr genossen. Aber was sich so leicht anhört, war auch mit viel Arbeit verbunden.
Zu dem kleinen Häuschen gehörte ein über 1000 Quadratmeter großes und vor allem steiles Hanggrundstück nebst Vorgarten. Das musste das ganze Jahr über gepflegt werden. Zwischendurch hatten wir mal Glück, dass der Schäfer, der seine Schafe oben am Berg weidete, mal das Tor aufmachte, so dass bei uns gemäht wurde, aber es blieb immer noch genug Gartenarbeit übrig. Zeitweise fuhren wir überhaupt nur noch zum Arbeiten hin. Dazu kamen natürlich auch die laufenden Kosten; Grundsteuern, Wohngebäudeversicherung, Glasbruchversicherung, Hausratversicherung, Haftpflicht und hier und da Kosten für Instandhaltungsmaßnahmen. Das läppert sich zusammen.
2012 haben wir uns den Traum zu Hause vom Eigenheim ermöglicht und entschieden uns, das Haus im Sauerland zu verkaufen. Die Entscheidung haben wir auch nie bereut. Nun konnten wir uns zu Hause verwirklichen und wieder da Urlaub machen, wo wir wollten, statt uns irgendwie verpflichtet zu fühlen, jetzt in unser Ferienhaus fahren zu müssen.
Aber wie es so ist im Leben. Ich bin rastlos, möchte reisen, wandern, die Welt entdecken und mit Hunden ist die Suche nach schönen Orten und Hotels oder Ferienwohnungen nicht immer ganz einfach und zeitaufwändig. Und so wuchs die Sehnsucht nach einem Wohnmobil oder vielleicht doch wieder nach einem Ferienhaus. Was es wurde, wisst ihr ja bereits. Nun erzähle ich euch die Gründe, warum wir und so entschieden haben.
Wohnmobil vs. Ferienhaus
Während der Mann eher zum Ferienhaus tendierte, hatte ich den Wunsch nach einem Wohnmobil. Natürlich hat beides seine Vor- und Nachteile und wir haben viel diskutiert und abgewogen. Ich stelle hier mal unsere Pro und Contra Argumente gegenüber.
Pro Ferienhaus
- ein Ferienhaus ist ein Eigenheim und kann mitunter später auch mal Erstwohnsitz sein
- Immobilien sind meistens stabil im Wert
- Urlaub ist jederzeit flexibel möglich
- wer mag, kann es zwischendurch vermieten und Einnahmen generieren
- die wichtigsten Dinge sind immer vor Ort
- kein großes Kofferpacken
- ideal mit Hund, die aufwendige Hotelsuche entfällt
- Hotels nehmen teilweise mittlerweile horrende Aufpreise für Hunde
- keine Zusatzkosten durch den Hund
Contra Ferienhaus
- hoher Anschaffungspreis aufgrund hoher Nachfrage und aktuell niedrigen Zinsen
- Immobilien verursachen aber auch werterhaltende Maßnahmen und Kosten
- ein Ferienhaus steht immer am selben Ort
- bei Vermietung liegen fremde Menschen im eigenen Bett
- es fallen Kosten für Grundsteuer und Versicherungen an
Pro Wohnmobil
- spontane Reisen übers Wochenende sind jederzeit möglich
- alle wichtigen und benötigten Dinge, sind immer im Fahrzeug
- kein großes Kofferpacken
- das Ziel kann nach Belieben ausgesucht werden
- Ziele können spontan und je nach Wetterlage geplant und geändert werden
- die Hunde können immer dabei sein
- mittlerweile gibt es auch viele gemütliche Stellplätze abseits großer Campingplätze
- mit Apps sind die Stellplätze ideal zu finden, teilweise auch über google maps
- Wohnmobile sind mittlerweile sehr wertstabil und benötigen eher weniger teure Instandhaltungsmaßnahmen im Gegensatz zum Ferienhaus
- keine teuren Hotelkosten
- wer es mag, kann es auch vermieten, um die Kosten zu decken
- autarkes Reisen, wer mit Solaranlage ausgestattet ist, ist nicht auf Stellplätze mit Strom angewiesen
- wenn es an einem Ort nicht gefällt, kann einfach weitergefahren werden
- Urlaub mit dem Wohnmobil ist gewissermaßen auch umweltfreundlich, da für Ausflüge oder Einkäufe oft das Fahrrad genutzt wird, statt immer das WoMo zu bewegen
Contra Wohnmobil
- Anschaffungskosten sind zwar sehr unterschiedlich, aber wenn das Wohnmobil genug Platz bieten soll und eine komfortable Ausstattung, dann hat es seinen Preis
- für das Wohnmobil wird ein regelmäßiger Stellplatz zu Hause benötigt, an der Straße ist es meistens nicht optimal und gibt Ärger mit Nachbarn
- ein angemieteter Stellplatz kostet eine monatliche Gebühr
- dazu kommen Kosten für Steuern und Versicherung (ein Zweitwagen ist teurer als der Erstwagen und hat nicht die gleiche Schadenfreiheitsklasse)
- wer viel unterwegs ist, braucht auch viel Sprit (meistens Diesel)
- wer auf Campingplätzen stehen will, zahlt dort auch pro Wohnmobil, pro Person, pro Hund
- auch auf Camping- oder Stellplätzen sind nicht immer Hunde erlaubt
- Wertverluste an Fahrzeugen sind einzukalkulieren, wenngleich ein Wohnmobil auch deutlich wertstabiler ist, als ein normales Auto
- bei Vermietung, weil es sonst nicht anders finanzierbar ist, liegen fremde Menschen im eigenen Bett
- wer z. B. während eines Aufenthaltes auf einem Campingplatz Ausflüge machen möchte, muss entweder das Wohnmobil immer mitnehmen oder das Fahrrad o. Ä. benutzen
Das waren jetzt so die Hauptargumente, mit denen wir uns beschäftigt haben. Kostentechnisch dürften sich laufende Kosten in etwa die Waage halten. Bei den Anschaffungskosten kann es natürlich stark variieren, aber das liegt halt immer am eigenen Anspruch, was man gerne hätte.
Für uns war entscheidend, dass wir zukünftig flexibel und mal eben mit den Hunden verreisen können und nicht erst lange nach Hotels recherchieren müssen.
Außerdem ist es einfach praktisch von Ort zu Ort zu fahren und dort zu verweilen, wo es einem gerade gefällt.
Da ich mich ja nunmal auch auf das Schreiben meines Blogs und von Büchern konzentriere, ist das Wohnmobil zudem auch ein praktisches Arbeitsmittel.
Warum Wohnmobil und keinen Wohnwagen?
Nun könnte nach all den Überlegungen noch die Frage aufkommen, warum wir uns statt fürs Wohnmobil nicht für einen kostengünstigeren Wohnwagen entschieden haben?! Das hat für uns drei Hauptgründe:
- Mit dem Wohnwagen dürfen wir nur auf Campingplätzen, nicht aber auf Stellplätzen stehen.
- Ich bevorzuge die Flexibilität, mal eben schnell losfahren zu können und nicht erst einen Anhänger ankuppeln zu müssen.
- Das Wohnmobil fährt auch mal schneller.
Fazit zur Entscheidung Pro Wohnmobil
Tja und da ist es nun, unser mobiles Borderherz Zuhause, unser Wohnmobil. Es soll als Aufschrift natürlich noch mein Borderherz Logo bekommen und die eingangs genannte Liedzeile von Willie Nelson soll noch unseren kleinen Truck zieren.
In diesem Sinne freuen wir uns ab jetzt die Welt mit ihm zu erkunden, stets begleitet von ein bisschen Country Spirit und dem Lied im Ohr:
“On the road again, going places that I’ve never been, seeing things that I may never see again, I can’t wait to geht on the road again.” by Willie Nelson
Und falls ihr auch noch bei der Entscheidungsfindung seid, haben euch unsere Pro’s und Con’s jetzt vielleicht etwas weitergebracht. Schreibt mir auch gerne eure Gedanken zum Thema in die Kommis.
Demnächst erzähle ich euch noch ein bisschen über das Wohnmobil selbst und dann hoffe ich, euch im Laufe der Zeit viele schöne Reisen mit Wohnmobil, wunderbare Stellplätze mit Hund, Tipps rund um Equipment und Co. geben zu können. Ebenso freue ich mich auf eure Tipps.
Allzeit gute Fahrt – eure Borderherzen
P.S.: Schöne Urlaubsregionen findet ihr hier im Blog!