Mit offenen Augen durch die Berge
Osttiroler Tierwelt: Es benötigt schon den Blick für Details, bei all der Schönheit und Imposanz der majestätischen Bergwelt, die uns beim Wandern so beeindruckt, auch die kleinen Dinge am Wegesrand zu bemerken. Es gibt so Vieles zu entdecken, zu bestaunen und zu beobachten, wenn wir einmal genauer hinschauen. So Manches bleibt verborgen, wenn wir nur dem Ziel entgegen spurten, um den Gipfel zu erreichen. Die Vielfalt der Natur, insbesondere auch der winzigen Dinge, kann dabei genauso wunderschön sein wie das Ziel.
Und gerade diese Kleinigkeiten sind es wert, sich die Zeit zu nehmen, genauer hinzuschauen, innezuhalten und die Natur mit all ihrer großen und kleinen Dinge wahrzunehmen und im Herzen einzuschließen.
Die Osttiroler Tierwelt lädt zum Innehalten ein.
Den Alltäglichkeiten Aufmerksamkeit schenken
Wer im Sommer mit kurzen Hosen durch die Wiesenwege wandert, bemerkt sie meist schneller, als mit langen Hosen – die zahlreichen Grashüpfer. Sie beißen nicht, sie stechen nicht, sie sind einfach da und aufgeschreckt durch unsere Bewegung hüpfen sie umher und unzählige Male spüren wir dabei die kleinen Körperchen an unserer Haut. Und auch wenn diese kleinen Meister des Sprungs so viele sind, dass wir ihrer nicht zählen können, so sind sie es wert, dass wir sie ruhig einmal genauer betrachten. Ihre großen Augen, die Fühler, ihre verschiedenen Farben, die sie in der Natur perfekt tarnen und vor allem ihre Sprungbeine. Sich für die kleinen Dinge begeistern im Leben, das zählt.
Achtung am Wegesrand
Deutlich weniger auffällig als die Grashüpfer sind die Baby-Kröten. Bis über 2000m hoch sind sie anzutreffen. Behäbig krabbeln sie über die Wege, durch das Gras und über das trockene Heidekraut. Dabei haben sie manche Hürde zu überwinden. Weil sie recht langsam sind, können sie sich nicht so schnell in Sicherheit bringen wie die Grashüpfer, deshalb schaut genau, wohin ihr tretet. Es lohnt sich, die Augen offen zu halten.
Leben im Wasser
Auch in stehenden Gewässern gibt es viel zu entdecken. In klarem Wasser seht ihr sie schneller, als in trüben Teichen, aber auch dort sind sie zu finden, die Bergmolche. Sie leben ebenso in großen Höhen und deshalb lohnt es sich, auch hier einmal genauer hinzuschauen.
Farbenprächtige Flieger
Schmetterlinge sind in den Bergen ebenso häufig anzutreffende Bewohner. Es gibt sie in den verschiedensten Farben und sie begegnen uns wirklich auf jeder Wanderung. Oft flattern sie recht bodennah, liegen teilweise sogar mitten auf den von den Sonnenstrahlen aufgewärmten Schotterwegen. Die vielen Schmetterlingsarten sind wirklich erstaunlich und wenn wir den Blick einmal über die Wege und Wiesen gleiten lassen, werden wir so einige unterschiedliche Arten entdecken. Schaut euch doch mal um.
Bekannteste Bergbewohner
Unzweifelhaft gehören die Murmeltiere zu den bekanntesten Tieren im Alpenraum. Selbst wenn wir nicht auf sie achten, machen sie mit ihren Warnpfiffen auf sich aufmerksam, so dass sie uns eigentlich gar nicht entgehen können. Murmeltiere beobachten gehört zu jedem Urlaub in den Bergen dazu. Haltet also einmal inne, sucht euch ein ruhiges Plätzchen, seid leise und wartet was sich tut; vielleicht kommt eine ganze Murmeltierfamilie zum Spielen aus ihrem Bau. Murmeltiere sind einfach drollige Gestalten.
Im Gegensatz zu den Murmeltieren bekommen wir die Steinböcke deutlich seltener zu Gesicht. Sie leben oft in höheren Regionen. Ihr beeindruckende Gestalt mit den imposanten Hörnern ist wirklich wunderschön anzusehen.
Nutztiere in den Bergen
Nicht nur wilde Tiere treffen wir in den Bergen. Auch etliche Nutztiere verbringen die Sommermonate bis weit hinauf in die hohen Berghänge. Manche davon sind sogar recht anhänglich und begrüßen die Wanderer.
Schafe sind dabei die Tiere, die wohl noch am höchsten vertreten sind. Aber auch Ziegen klettern gerne bis in die höchsten Regionen. Sie sind neugierig und sagen auch gerne Guten Tag am Wegesrand 😉 .
Traditionelles Glockengeläut
Schon von Weitem hören wir die Kühe auf den Bergwiesen mit ihren Kuhglocken läuten. Ein traditioneller Klang in den verschiedensten Klangfarben. Das fröhliche Geläut gehört zu den Bergen wie ihre Tiere. Mancherorts treffen wir noch auf das typische “Grauvieh”. Friedlich grasend stehen sie auf den Weiden oder liegen gelassen im Gras und beobachten den Wanderer. Mit Hunde ist stellenweise Vorsicht geboten. Aber wenn ihr euch ruhig nähert, lassen sich die Tiere auch gerne hinter den Ohren kraulen.
Wenn ihr besonders Glück habt, kommt ihr vielleicht auch mal in den Genuss ein neugeborenes Kälbchen zu streicheln.
Wieeeehaaaa und IA
Neben den Kühen gehören auch Pferde zur alltäglichen Nutztierhaltung in den Bergen. Seltener dagegen sind Esel anzutreffen. Auch hier bietet sich immer eine Kuschelpause an, wenn ihr euch den Tieren langsam und vorsichtig nähert.
Mäusejäger
Zu jedem Bauernhof gehört auch eine Katze. Meist sind die Tiere recht scheu, da sie nicht als Sofakatze gehalten werden, aber mit Glück trefft ihr auch mal auf ein zutrauliches Exemplar.
Und was machen die Enten hier?
1900m hoch auf dem Zettersfeld, weit entfernt von einem See oder Fluß, haben sich zwei Stockenten niedergelassen. Anscheinend handelt es sich dabei um Mama und Tochter, die genaue Geschichte um die beiden haben wir noch nicht in Erfahrung gebracht. Sie sind jedoch bei dem Wirt am Atrium Hoch Lienz eingezogen. Tagsüber schnattern sie über die Wiese, platschen in einer Badewanne und schauen, ob bei den Gästen was leckeres zu Essen abfällt. Abends watscheln sie in ihren kleinen Stall, in dem sie die Nacht sicher vor ihren Räubern verbringen.
Schaut hin – die Osttiroler Tierwelt
es gibt viel tierisches zu Entdecken. Diese Aufstellung ist nicht abschließend und beinhaltet nur einen winzigen Teil der Osttiroler Tierwelt. Dennoch hoffe ich, euch mit meinem Beitrag ein wenig inspiriert zu haben, mit offenen Augen für die kleinen Dinge durch die Bergwelt zu wandern.
Viel Spaß beim Entdecken und schreibt mir gerne in die Kommentare, was ihr gefunden habt.
Liebe Grüße Eure Dina