Hoch liegt der Schnee auf den Hängen und in den Mulden am Zettersfeld. Während auf den Pisten munterer Betrieb herrscht, wandern die Skitourengeher genussvoll im Sonnenschein. Doch wer mit Hund im Winterurlaub ist, muss sich überlegen, wie er am besten vorwärts kommt. Grödel sind schon fast ein Must-Have beim Wandern, wenn der Untergrund einmal glatter wird. Noch besser sind Schneeschuhe, um so richtig bequem und gemütlich durch den Schnee stapfend unterwegs zu sein. Wir haben heuer zum ersten Mal eine Schneeschuhwanderung mit Hund getestet und stellen euch deshalb nun eine feine Route rund um das Zettersfeld vor.
Tourfakten: Schneeschuhwandern mit Hund am Zettersfeld
Strecke: 7,2 km
Dauer: 3:15 Std.
Höhenmeter: 434m
Hundecheck: Trinkwasser sollte mitgenommen werden; dazu ggf. eine warme Unterlage für die Pause, bei Hunden mit empfindlichen Pfötchen sind Booties sinnvoll und für schnell frierende Hunde ein Mäntelchen.
Schneeschuhverleih: Wer keine eigenen hat, kann sich bei Skisport Moser direkt am Zettersfeld welche ausleihen.
Familienhighlights: Spaß für die ganze Familie, Einkehrmöglichkeit oben am Berg am Steinermandl und unten an der Naturfreundehütte, Meckis Alm, Gasthof Bidner, Die Alm Zettersfeld, Sporthotel Hochlienz
Parken: Zettersfeld Zentrum, an der Straße rechts etwa 200m vor dem Sporthotel Hochlienz; alternativ Auffahrt mit der Lienzer Bergbahn von Gaimberg. Kostelose Parkplätze im Tal.
Winterwandern auf dem Zettersfeld
Wandern im Winter hat immer seinen ganz besonderen Reiz. Wenn die Sonne vom blauen Himmel strahlt und der weiße Schnee auf den Bergen glitzert und wir durch die glasklare Luft unglaubliche Fernsichten genießen können, dann soll der Tag am besten nie ein Ende nehmen. Unsere Schneeschuhwanderung beginnt mit Blick auf die Lienzer Dolomiten auf dem Sonnendeck der Talseite, dem Zettersfeld.
Vom Parkplatz aus führt uns der Weg durch den Schnee etwas oberhalb der Straße entlang. Wir wandern in Richtung Rottmannalm und mit Blick vom Zettersfeld Zentrum abgewandt.
Bei guter Schneelage wird ein Teil der Strecke auch als Skiroute 13 genutzt, so dass hier gegebenenfalls mit ein paar Skifahrern zu rechnen ist. Da das Zettersfeld in der Hinsicht aber nie überlaufen ist, können wir uns die Strecke gut teilen. Ansonsten müssen wir uns eigentlich nur nach den Spuren der Skitourengeher richten und können unseren Weg kaum verfehlen.
Immer entlang des Berghangs geht es anfangs noch mit gemäßigter Steigung bergauf, bis wir in die Nähe der Rottmannalm gelangen.
Hier führt uns der Weg nun mit knackiger Steigung im leichten Zick-Zack bergauf.
Die Rottmannalm unter uns wird stetig kleiner und durch die kahlen Lärchen sehen wir Lienz beschaulich im Talboden schlummern.
Die Schneeschuhe sind eine super Hilfe beim Aufstieg. Auf den glatten Spuren der Skitourengeher geben sie uns guten Halt und verhindern zudem, dass wir in der Spur einbrechen und sie für nachkommende Skitourengeher zerstören.
Mit Weitblick aufs Steinermandl
Nach einiger Zeit erreichen wir eine weitläufige weiße Fläche und parallel zum Helenental mit dem Blick auf die imposante Schleinitz und das pyramidenfärmige Goiselemandl geht es Stück für Stück aufwärts.
Alles wirkt fast ein wenig wüstenähnlich, nur dass uns reichlich Schnee umgibt anstelle von Sand. Begleitet von der fantastischen Aussicht erreichen wir den Lackenboden und passieren den Speicherteich. Von hier aus erkennen wir bereits den Weg zum Steinermandl, das Panoramarestaurant und die Bergstation des Sesselliftes.
Noch ein Stückchen folgen wir der Spur ehe wir rechts abzweigen und von hier aus auf dem zugeschneiten Fahrwegs die letzten Kurven und Höhenmeter bis zum Einkehrziel zurücklegen.
Vom Steinermandl zur Bergstation des Faschingalm Skilifts
Am Steinermandl angekommen, können wir eine gemütliche Pause mit Panoramablick einlegen.
Von der Sonnenterrasse sehen wir den Skifahrern auf der Piste zu oder den Gleitschirmfliegern beim Start.
Gegenüber strahlen uns die Lienzer Dolomiten entgegen, mit Blick über den Hochstein schauen wir sogar bis nach Südtirol und zu unserer Linken durch das Kärntener Tor.
Bevor wir anschließend weiterwandern bietet es sich an, einen kurzen Abstecher zu den Steinmännchen oberhalb vom Steinermandl zu machen. Sie sind unverkennbar und mit Schneeschuhen können wir den Hang prima hinauf stapfen und oben eine noch viel wunderbarere Aussicht genießen.
Von den Steinmännchen schauen wir auf der gegenüberliegenden Seite in das Debanttal und auf die umliegenden Gipfel.
Nachdem wir den einzigartigen Ausblick aufgesaugt haben, steigen wir wieder ab zum Steinermandl und wandern parallel zur Skipiste oder etwas oberhalb davon zur sichtbaren Bergstation des Faschingalm-Skilifts.
Knapp links an der Bergstation führt uns der Weg vorbei und wir wandern nun talabwärts.
Ab hier sind wir nun völlig allein unterwegs. Zwar zieren einige Spuren von Tiefschneeskifahrern oder Tourengehern den Hang, jedoch begegnen wir hier kaum anderen Menschen.
Über den Nussdorfer Berg zurück ins Tal
Schritt für Schritt stapfen wir durch den Schnee den Hang hinab und erreichen eine kleine Skihütte. Parallel zum Debanttal erkennen wir einen Holzzaun (sofern er nicht zugeschneit ist). Diesem folgen wir nun nach rechts und wandern bergab. Auch einer der Wegweiser, die den Sommerweg kennzeichnen, zeigt uns die Richtung an.
Nach einiger Zeit nähern wir uns der Familienanfahrt der Skipiste und erkennen einen Fichtenwald. Diesen müssen wir nun durchqueren. Kleine, schmale Pfade schlängeln sich steil den Hang hinab und wieder einmal beweisen die Schneeschuhe hier ihr wahres Können.
Durch den verzauberten Wald erreichen wir einige Zeit später dann den Abzweig zur Naturfeundehütte. Wir biegen links und ab kommen wenige Minuten später an der nächsten Einkehrmöglichkeit an.
Von der Naturfreundehütte zurück zum Zettersfeld
An der Naturfreundehütte herrscht reges Treiben. Mit Hund dürfen wir nur auf der Terrasse Platz nehmen. In den Wintermonaten ist es sinnvoll, hier nicht zu spät einzutreffen, da die Sonne hier recht frühzeitig hinter dem Berg verschwindet und es schnell schattig wird.
Nach unserem Aufenthalt setzen wir unsere Schneeschuhwanderung mit Hund fort. Hierzu folgen wir dem Weg nun in Richtung Meckis Alm, wo wiederum eine sehr empfehlenswerte Einkehrmöglichkeit auf uns wartet.
Hier scheint den ganzen Tag die Sonne auf der Terrasse und mit Blick auf die Skipiste der Familienabfahrt zur Faschingalm Talstation lässt es sich bestens aushalten.
Bis zum Ausgangspunkt sind es von hier aus noch knapp 30 Minuten. Wir überqueren vorsichtig die Skipiste und biegen an der nächsten Möglichkeit rechts ab. Auf dem Winterwanderweg geht es ein Stück durch den Wald. Zu den Seiten stehen urige Almen zwischen den Bäumen.
Bald überqueren wir die nächste Skipiste und erreichen den Gasthof Bidner. Von hier aus heißt es noch einmal ein paar Meter bergauf.
Wir erkennen schon die Talstation des Steinermandl Lifts und steigen weiter bergan, passieren das “Atrium” und “Die Alm” und können noch für eine letzte Pause einkehren, bevor wir wieder unseren Ausgangspunkt erreichen.
Fazit zur Schneeschuhwanderung mit Hund über das Zettersfeld
Eine Schneeschuhwanderung ist ideal für alle die mit Hund im Winter am Berg unterwegs sind und die keine Skitourengeher sind. Mit Hilfe der Schneeschuhe haben wir einen prima Halt und Sicherheit auf dem Untergrund, egal ob auf losem Schnee oder vereisten Flächen. So können wir bequem auf einsamen Winterpfaden wandeln ohne immer extrem tief im Schnee zu versinken; je nach Schneehöhe oder Beschaffenheit des Schnees kann das natürlich trotzdem mal passieren, aber im Großen und Ganzen ist das Wandern mit Schneeschuhen eine tolle Sache und macht zudem viel Spaß. Wer öfter mit Schneeschuhen wandern gehen möchte, dem empfiehlt sich natürlich ein eigenes Paar. Schaut doch mal im Bergfreunde Shop*, da gibt es eine große Auswahl.
Zum GPS Track auf Outdooractive
Viel Freude bei eurer nächsten Schneeschuhwanderung mit Hund wünschen euch die Borderherzen!
Seid ihr auch gerne mit Schneeschuhen unterwegs? Wo sind eure liebsten Touren? Schreibt es gerne in die Kommentare.
Noch mehr Wanderungen in Osttirol findet ihr auch hier im Blog oder in meinem Buch: Osttirol Hütten- und Bergtouren mit Kind und Hund.
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