Idyllisch eingebettet liegt die Jubachtalsperre umgeben von dichtem Wald im märkischen Teil des Sauerlands. Im Sonnenschein glitzert das Wasser in den schillerndsten Farben, die tatsächlich etwas Südseeflair versprühen. Die Jubachtalsperre zählt mit Sicherheit zu den Geheimtipps der Region, zumal sie nicht direkt mit dem Auto erreichbar ist. Und so finden wir hier Ruhe und Natur pur, die zu einer absoluten Genusswanderung einladen.
Tourfakten VolmeSchatz: Die Südsee(n) der Region
Dauer: 3,5 Stunden
Strecke: 11,2 km
Höhenmeter: 264m
Familien-Check: Familienfreundliche Rundwanderung mit Infotafeln zu den Talsperren der Region und einem schönen Picknickplatz auf dem Homert, ca. auf der Mitte der Strecke.
Hunde-Check: Die Jubachtalsperre ist eine Trinkwassertalsperre, somit ist das Baden hier nicht erlaubt. Für die Rundwanderung empfiehlt es sich deshalb auch Trinkwasser für den Hund mitzunehmen.
Highlights: Reidemeisterhaus Voswinkel im Ort Herlinghausen-Vollme, Jubachtalsperre, Infotafeln des Themenwegs, Aussichtsturm auf dem Homert, viele Picknickplätze.
Ausgangspunkt: Wanderparkplatz in Herlinghausen-Vollme
Von Herlinghausen-Vollme in die Südsee zur Jubachtalsperre
Die Reise in die Südsee beginnt am Wanderparkplatz in Herlinghausen-Vollme. Eine frühzeitige Anreise ist hier sinnvoll, denn der Parkplatz ist nicht sonderlich groß. Von hier aus führt uns der Weg dann zunächst vorbei an den Ausläufern der kleinen Ortschaft.
Dabei passieren wir das Reidemeisterhaus Voswinkel. Das märchenhafte Anwesen wurde bereits 1784 erbaut und steht heute unter Denkmalschutz. Erbauer war Johann Peter Bredenbach, der als sogenannter “Reidemeister” tätig war. Dies waren in der Eisenindustrie tätige Unternehmer, die Rohstoffe an die verarbeitenden Betriebe und Handwerker lieferten.
Das Haus ist heute immer noch im Besitz seiner Nachkommen und wie es so am Wegesrand liegt, ist es ein wunderschöner Hingucker.
Nach den letzten Häusern wandern wir in den Wald hinein und bis zur Jubachtalsperre ist der Weg noch asphaltiert. An der Sperrmauer angekommen, beginnt der Urlaub in der Südsee. Das smaragdgrün schimmernde Wasser wird umringt von dichtem Wald, der sich zu allen Seiten an den Hängen hoch zieht. Wir bleiben auf der rechten Seite und wandern nun auf dem gemütlichen Talsperrenrundweg weiter.
Ein “Eineiiger Drilling” weckt plötzlich unser Interesse am Wegesrand. Am Berghang ragt eine hohe Fichte empor, aus deren Hauptstamm drei dicke Stämme parallel in den Himmel wachsen. Ein ganz besonderes Naturschauspiel.
Am Kopf der Jubachtalsperre schwenken wir noch kurz nach Links. Zahlreiche Bäume stehen mitten im glasklaren Wasser und verleihen dem Gewässer einen moorähnlichen Charakter. Genau hier, fließt auch der Jubach in die Talsperre, der uns jetzt ein Stück des Weges begleitet.
Wir wenden uns nun von der Jubachtalsperre ab und folgen ihrem Zufluss. Munter plätschert der Bach durch den Wald, der hier besonders Grün zu sein scheint.
Von der Jubachtalsperre auf den Homert
Nun heißt es Bergsteigen und wir haben ein paar Höhenmeter vor uns. Das nächste Ziel und damit auch unser Platz für die Jause ist der Gipfel des Homert. 538,3m über NN ist er hoch und auf seinem Plateau thront ein Aussichtsturm, der mehr an einen Leuchtturm erinnert. Aber irgendwie passt das ja auch zu dieser Wanderung mit Südseeflair im Sauerland.
Je näher wir dem Gipfel kommen, desto lichter wird der Wald. Der Borkenkäfer hat hier ganze Arbeit geleistet. Und doch lässt sich die Natur nicht unterkriegen; überall sprießt frisches Grün aus dem Boden, wachsen junge Birken, dichtes Gras und Pusteblumen, die dem Frühjahr ihren besonderen Spirit verleihen.
Schließlich verläuft der Weg ein Stück parallel zur Landstraße. Hier ist besondere Vorsicht geboten, denn der Straßenverlauf ist kurvig und die Autofahrer brausen aus dem Nichts an uns vorbei. Wir sind froh, am Wanderparkplatz Homert, schnell wieder nach links in den Wald abtauchen zu können.
Vorbei an einem weiß getünchtem Anwesen mit rot weißen Fensterläden und einem schmiedeeisernen Tor wandern wir durch eine Baumallee auf den Homert zu. Der Leuchtturm schimmert bereits durch die lichten Baumreihen.
Auf dem weitläufigen Platz rund um den Homert befinden sich einige wunderbare Rast- und Picknickplätze mit sagenhaftem Ausblick.
Von unserem Tisch, an dem wir unser Mittag verzehren, können wir bis Iserlohn schauen, die Phänomenta erkennen und noch vieles mehr.
Wir blicken über die Höhenzüge, sehen wie sich kleine Ortschaften in die Täler kuscheln und können uns gar nicht sattsehen.
Gut gestärkt geht es erst nach einer Stunde im Sonnenschein weiter.
Vom Homert über die sonnigen Höhen zurück zur Jubachtalsperre
Wir verlassen den Gipfel und über den vom Borkenkäfer verwüsteten Berghang geht es zunächst bergab – immerhin mit toller Aussicht. Doch bald schon wird es wieder grüner um uns herum. Im ständigen Auf und Ab wandern wir über den Kälberberg und den Wehrhahn.
Am Wegesrand lagern sorgsam aufgestapelte Baumstämme, die auf ihre Abholung warten. Wir wandern vorbei an ein paar typischen Sauerländer Weihnachtsbaumschulen, in denen winzige aber auch schon große Baumschüler wachsen und gedeihen.
Das Landschaftsbild ist abwechslungsreich und besonders die knalligen Frühlingsfarben beeindrucken uns immer wieder.
Schließlich erreichen wir die Anhöhe oberhalb von Beckinghausen. Weiße Häuser leuchten im Tal umringt von Wiesen und Feldern. Eine Idylle zum Entschleunigen.
Um zur Jubachtalsperre zurück zu gelangen, machen wir uns von hier aus an den Abstieg und folgen einem urigen Pfad durch Bäume und etwas verwinkelt den Hang hinunter.
Schritt für Schritt nähern wir uns dem Uferrundweg und können schon das schimmernde Wasser durch die Bäume erkennen.
An der Jubachtalsperre angekommen, zweigen wir rechts ab, wandern noch ein kurzes Stück am Ufer entlang und erreichen kurz darauf die Talsperrenmauer.
Über die Staumauer zurück nach Vollme
Diese imposanten Bauwerke haben ihren ganz eigenen Charme. Trutzig erhebt sich der Staudamm wie eine Festung und schützt zur einen Seite den Ort, zur anderen Seite das Gewässer, mit all seinen Lebewesen.
Wir überqueren jetzt den breiten Staudamm und blicken ehrfürchtig zu beiden Seiten – einmal gleich aufs Wasser – einmal in die Tiefe.
Auf der gegenüberliegenden Seiten biegen wir nach rechts ab, auf den Weg, den wir schon vom Anfang der Tour kennen und nun geht es gemütlich zurück zum Ausgangspunkt.
Fazit zur Rundwanderung Südsee(n) der Region
Der Titel dieser aussichtsreichen Wanderung ist verdient und verspricht definitiv nicht zu viel. Die paradiesische Jubachtalsperre, der dazu passende Leuchtturm auf dem Homert, sonnenbeschienene Wege mit Traumpanorama, all das im Kombination macht diese Tour zu einem Erlebnis für jeden Naturfreund und Wanderer.
Also nichts wie los und rein ins Wandervergnügen.
Interessante Links
Zu guter Letzt gibt es hier jetzt noch ein paar informative Links sowie den GPS-Track zu dieser Wanderung.
Bleibt gesund und wanderfreudig – eure Dina