“Nichts bringt uns auf unserem Weg besser voran als eine Pause.” So halten wir es wie die englische Dichterin Elizabeth Barrett-Browning und starten unsere zweite Wanderung auf dem Traumpfad Nette-Schieferpfad nach einer ausgiebigen Nachtruhe und einem wirklich umfangreichen Frühstück.
Ausgangspunkt: 56753 Trimbs, Parkplatz am Sportplatz (Navi: Hauptstraße 31); oder alternativ auch direkt am Startpunkt unter der Nette-Brücke
Traumpfad Nette-Schieferpfad
GPS-Track auf Outdooractive
Der heutige Traumpfad beginnt fast vor der Hoteltür und wir müssen nur wenige Minuten mit dem Auto bis zum offiziellen Startpunkt fahren, wo es los gehen kann.
Traumpfad Nette-Schieferpfad
Dauer: 5: 45 Stunden mit Pausen
Strecke: 12,2 km mit dem Zuführungsweg zum Startpunkt und kurzen Seitenabstechern
Höhenmeter: 311 Meter
Familienhighlights: sagenhafte Felsformationen, abenteuerliche Aussichtspunkte, der Nette-Wasserfall, das Wegstück durch einen alten Eisenbahntunnel und über ein Viadukt
Hundecheck: hundefreundliche Tour, in Naturschutzgebieten Anleinpflicht beachten, etwas Trinkwasser für unterwegs mitnehmen, Trink- und Planschmöglichkeiten in der Nette
Durch das idyllische Nettetal hinauf in die Trimbser Schweiz
Wie an allen Startpunkten der Traumpfade begrüßt uns auch am Traumpfad Nette-Schieferpfad gut sichtbar die wehende Fahne. Wir wandern gegen den Uhrzeigersinn und passieren noch ein paar Häuser des Örtchen Trimbs bevor es ab in die Natur geht.
An einer Hauswand hängt ein Bienenfutterautomat und mit etwas Kleingeld können wir eine Samenkapsel erwerben und unterwegs deren Inhalt verstreuen. Die leere Kapsel kann hinterher wieder zurückgegeben werden. Eine schöne Idee und nachhaltig durchdacht.
Auf einem idyllischen Pfad parallel der eifrig dahin plätschernden Nette geht es weiter ortsauswärts. Die Bäume biegen sich über unseren Köpfen zusammen und bilden einen natürlichen Tunnel.
Vor lauter Schwärmerei und Plauderei verpassen wir den Abzweig mit dem alternativen Aufstieg quer durch die Trimbser Schweiz und so folgen wir den Wegweisern, die den Hauptweg kennzeichnen.
Nach einiger Zeit ist Schluss mit dem gemächlichen Schlendern und jetzt wird es alpin auf dem Traumpfad Nette-Schieferpfad. In Serpentinen windet er sich den steilen Hang hinauf. Fast oben angekommen, treffen wir auf den Alternativweg, der aber auch hier nicht wirklich ausgeschildert ist. Weil wir wissen möchten, ob wir etwas verpasst haben, wandern wir ein Stück zurück und schauen es uns an. Das Ergebnis ist ein sehr schöner Wegabschnitt mit schroffen Schieferklippen, von denen es unterwegs aber auch noch weitere geben wird. Also den Teil des Weges kann man nehmen, muss man aber nicht. 😉 Beide Routen sind definitiv gleich schön.
Die Trimbser Schweiz
Zurück am Abzweig wandern wir noch ein letztes Stück auf dem schmalen Steig bergan. Oben erwartet uns dann ein wunderbarer Ausblick.
Rechts liegt der malerische Ort Welling, in dem wir übernachtet haben. Die bezaubernde Kirche ragt imposant aus dem Zentrum heraus.
Etwas weiter links rüber wartet eine Holzliege auf uns. Von hier aus schauen wir hinab ins Tal auf Trimbs.
Vor diesem schönen Panorama wandern wir weiter und werden immer wieder aus Neue beeindruckt. Hier und da warten am Wegesrand interessante Infotafeln, die es wert sind, genauer betrachtet zu werden. Sie erzählen Besonderheiten über die Region und weisen uns den Weg zu kleinen Abstechern, die uns sonst womöglich entgangen wären.
Da ist es mal eine “Antike Treppe” die über 3500 Jahre alt ist und vermutlich schon von Kelten und Römern genutzt wurde. Ein anderes Mal finden wir den ehemaligen Eingang in den einstigen Schieferstollen “Fuchsloch” vor. Geheimnisvoll wirkt der Stollenmund, der durch einen Felseinsturz nur noch eine kleine Öffnung ist, uns aber dennoch Einblick in sein Innerstes gewährt.
Über den Burberg zu den Nachtigallen
Wir sind begeistert von den vielen Felsformationen und dem traumhaften Ausblick und können beim anstehenden Abstieg erstmal ein wenig verschnaufen.
Im Tal überqueren wir eine Straße und wandern jetzt den Burberg hinauf. Ausnahmsweise auf eher breiten Pfaden durchqueren wir wie Honig duftende Rapsfelder und erreichen das Einzugsgebiet der Nachtigallen. Hier heißt es nun die Ohren zu spitzen und vielleicht einen der Gesänge zu erlauschen.
Spektakuläre Aussicht von Kretzer’s Lay
Etwas weiter treffen wir auf das Hinweisschild zu Kretzer’s Lay. Diesen kurzen und lohnenswerten Abstecher dürfen wir nicht verpassen, denn er führt uns zu einer spektakulären Aussichtsklippe am Traumpfad Nette-Schieferpfad.
Schon vom Rastplatz aus können wir das herrliche Panorama über das Nettetal und den gegenüberliegenden Berghang genießen. Wer es etwas abenteuerlicher mag und schwindelfrei ist, überquert den schmalen Steig auf die Felsnase und blickt von hier aus auf die Umgebung.
Anschließend geht es zurück zum Hauptweg und wir folgen dem Pfad, der später eher an einen alpinen Steig erinnert.
Ein Highlight reiht sich an das andere.
Wir ziehen vorbei an einem noch nagelneuen Insektenhotel, einer alten Mauer, oberhalb derer sich einst ein Weinberg befand und einem weiteren Stolleneingang.
Überall ragen die schroffen Schieferplatten aus dem Erdreich, die von bunten Steingewächsen verziert sind. Sie sind ein echter Hingucker.
Durch das nette Nettetal zum netten Nette-Wasserfall
Erneut im Tal passieren wir eine Teichanlage und wandern jetzt dem Wasserfall der Nette entgegen.
Dabei überqueren wir vorher noch eine Holzbrücke und halten uns dann nach links immer in Richtung, aus der das Rauschen kommt. An Höhe überwindet der Wasserfall nicht viel, dennoch, besonders im Frühjahr, wenn die Nette viel Wasser führt, schwillt es ordentlich über die Kaskade.
Nach der Besichtigung wandern wir auf dem Traumpfad Nette-Schieferpfad abermals parallel zur Nette und gewinnen dabei leicht an Höhe, bis wir den Aussichtspunkt Nette-Viadukt erreichen.
Über die ehemalige Eisenbahnbrücke verläuft heute ein Radweg und wenig später, direkt am Eingang des ehemaligen Eisenbahntunnels “Hausen 2” treffen wir auch auf ihn.
Gleich am Tunnelportal befindet sich ein Rastplatz mit Tisch, den wir nun erstmal für die wohlverdiente Mittagspause nutzen.
Über ein Stück der alten Bahnstrecke auf den Burgkopf
Gut gestärkt setzen wir anschließend den Weg über den Traumpfad Nette-Schieferpfad durch den bis 1904 erbauten Eisenbahntunnel fort. 252, 95 Meter ist er lang und Innen gut beleuchtet, so dass sich hier keiner fürchten muss.
Sofort nach dem Tunnel schließt sich ein Viadukt an, dass wir überqueren. Kurz vor dem nächsten Tunnel “Hausen 1” biegen wir allerdings wieder links auf einen Pfad ab.
Ein weiterer kleiner Abstecher bringt uns alsbald auf den Burgkopf, von dem wir nun eine traumhafte Aussicht auf die gegenüberliegende Bergseite und ins Tal genießen können.
Nun sehen wir alles einmal aus der anderen Richtung und schauen uns aus der Ferne an, von wo aus wir gekommen sind. So von Weitem lässt sich kaum erahnen, welche Highlights sich entlang des Weges für den Wanderer verstecken.
Obwohl nicht mehr so viel Strecke vor uns liegt, ist es mit den Sehenswürdigkeiten noch nicht vorbei.
Der Traumpfad Nette-Schieferpfad überrascht immer aufs Neue
Kaum geht es jetzt wieder dem Tal und dem Örtchen Trimbs entgegen, geht es mit den Highlights weiter. Vorbei an einem im Frühjahr gelb erstrahlenden Rapsfeld erreichen wir den Talboden und folgen neugierig dem nächsten Abstecher zur “Trimbser Ollesmüll”.
Bis 1900 gab es in Trimbs ein Ölmühle. 1949 musste das Hauptgebäude jedoch wegen Einsturzgefahr abgerissen werden und auch die zugehörige Scheune und der Stall mussten 1967 nach einem Brand beseitigt werden. Heute erinnert ein Nachbau im Miniaturformat an die einstige Ölmühle. Sie ist so klein, dass wir sie auf dem Weg dorthin erst spät erkennen.
Ein paar Schritte später und zurück auf dem Traumpfad fließt Wasser aus einem vergitterten Loch im Berg. Dabei handelt es sich um den Wasserstollen des Moselschiefer-Bergwerks “Margareta”. Das Gitter schützt die darin nächtigenden Fledermäuse. Von hier aus ist es jetzt nicht mehr weit bis zu unserem Ausgangspunkt des Traumpfads Nette-Schieferpfad im Zentrum von Trimbs. Nach insgesamt 12,2 Kilometern stehen wir wieder am Auto; der Rucksack ist leicht, die Verpflegung aufgegessen doch im Gepäck haben wir stattdessen jetzt jede Menge Erinnerungen an eine vielseitige Wanderung.
Fazit zum Traumpfad Nette-Schieferpfad
Schroffe Felsen, alpin anmutende Pfade, aufregende Aussichtspunkte, herrliche Panoramen, zahlreiche Rastplätze und jede Menge sehenswerte Highlights am Wegesrand ergänzt durch interessante Infotafeln machen den Traumpfad Nette-Schieferpfad zu einem tollen Erlebnis.
Das Mädels-Wander-Wochenende neigt sich dem Ende zu
Und so endet unser erstes und sicher nicht letztes Mädels-Wander-Wochenende in der Eifel.
Wir haben viel gequatscht, viel gelacht und intensiv die Natur beim Wandern genossen und freuen uns auf das nächste gemeinsame Mädelsabenteuer. Ich hoffe, ich konnte euch beim Lesen nun auch etwas für die Traumpfade begeistern und vielleicht auch für euer nächstes Abenteuer mit den Freundinnen, den Freunden oder natürlich der Familie. Anbei gibts nochmal wie schon in Teil 1 unseren Hoteltipp. Das Hotel Zur Post befindet sich nämlich unweit des Traumpfads Nette-Schieferpfad und prinzipiell könnt ihr auch direkt zu Fuß vor der Hoteltür starten.
Viel Spaß beim Wandern eure Dina mit Nina und Sanne
Hier geht es zu Teil 1 unseres Mädels-Wander-Wochenendes: Traumpfad Vier-Berge-Tour
Weitere Traumpfade Touren findet ihr auf der offiziellen Homepage der Traumpfade:
Alle Traumpfade der Rhein-Mosel-Eifel-Region
Ein Dankeschön geht an dieser Stelle noch einmal an die Rhein Mosel Eifel Touristik und die Traumpfade für die Einladung zu diesem erlebnisreichen Wochenende. Meine Meinung über die Region, die Traumpfade wie den Nette-Schieferpfad und die Unterkunft hat dies nicht beeinflusst. Alle Angaben sind wie immer ehrlich.