„Wenn jemand eine Reise tut, so kann er was erzählen.” wusste schon der deutsche Dichter Matthias Claudius. Wenn jemand dann drei Mädels sind, die sich zu einem gemeinsamen Wander-Wochenende in die Eifel begeben, dann gibt es nicht nur was zu erzählen, sondern auch zu erleben, zu erkunden, zu essen, zu trinken, zu lachen und so Mädelsdinge eben.
Das kann nur die perfekte Rauszeit werden. Dafür ging es vom 08.04. bis 10.04. für meine beiden Freundinnen und mich auf Einladung der Rhein-Mosel-Eifel Touristik auf Reisen.
Zwei der Traumpfade in der Eifel standen auf dem Programm und daneben zur Stärkung kulinarische Köstlichkeiten an unserem Ausgangspunkt in dem beschaulichen Örtchen Welling.
In diesem Artikel gibt es nun Teil 1 unseres Mädels-Wander-Wochenendes (was sich natürlich auch gleichermaßen für ein Kumpel-Wander-Wochenende eignet) zum Nachlesen.
Wie gewohnt stelle ich euch ausführlich unsere erste Route, den Traumpfad Vier-Berge-Tour vor und auch wenn Kinder und Hunde dieses Mal nicht von der Partie waren, gibt es trotzdem die beliebten Hinweise zur Kinder- und Hundefreundlichkeit der Strecke. Außerdem findet ihr auch einen Hoteltipp für euer eigenes Wander-Wochenende in der Traumpfade Region. Los geht’s.
Hundecheck: auf jeden Fall hundetaugliche Runde, bitte Naturschutzgebiete beachten, Wildbegegnungen sind möglich, etwas Trinkwasser sollte mitgenommen werden.
Traumpfad Vier-Berge-Tour
Dauer: 7,5 Stunden inkl. Pausen
Strecke: 18 Kilometer inkl. Zuwegung zum Startpunkt und der Abstecher vom Wegesrand zu den verschiedenen Highlights
Höhenmeter: 517 Meter
Ausgangspunkt: Wanderparkplatz Erlenmühle, Ernteweg, 56743 Mendig
Familienhighlights: die Tour eignet sich aufgrund der Länge eher für sehr wanderfreudige Kinder, bietet jedoch reichlich Abenteuerprogramm und wird Kids sicher absolut begeistern. Zahlreiche Rastplätze, Vesperinseln und Holzliegen laden zur Pause ein.
Durch das idyllische Kellbachtal zum Startpunkt der Vier-Berge-Tour
Schon am Wanderparkplatz, der sich in der Nähe des offiziellen Startpunkts des Traumpfads Vier-Berge-Tour in Mendig befindet, begrüßt uns die orange strahlende Flagge der Traumpfade. Genügend Parkmöglichkeiten sind hier gegeben und nachdem die Wanderschuhe geschnürt und die Rucksäcke geschultert sind, geht es fröhlich los im Sonnenschein.
Laut Wegweiser sind es rund 800 Meter bis zum Startpunkt am Erlenbrunnen. Wir folgen zunächst einem asphaltierten Wegstück (keine Angst, nachher wird es noch reichlich Pfade geben) hinein in das idyllische Kellbachtal.
Dabei begleitet uns rechterhand der kleine Bellbach, der fröhlich neben uns her plätschert. Schon nach kurzer Zeit passieren wir auf der linken Seite das malerische Anwesen der Erlenmühle.
Etwa auf Hälfte der Strecke zum Einstiegspunkt zweigt der Zuführungsweg rechts ab und verläuft auf wurzeligen Pfaden über den Berghang (alternativ kann aber auch der breite Weg etwas unterhalb weiter genutzt werden).
Schließlich erreichen wir den Erlenbrunnen, der etwas unterhalb des Weges in eine grüne Wiese eingebettet ist. Nun kann der Traumpfad, die Vier-Berge-Tour, richtig beginnen.
Bergwandern in der Eifel
Und diese vier Berge haben es in sich – besonders die Nummer 4, aber dazu später mehr.
Waren wir gerade noch recht gemächlich unterwegs, startet die Wanderung direkt mit einem Aufstieg, der uns oben angekommen mit einer beeindruckenden Felsenlandschaft – dem sogenannten “Rauhbuur” – belohnt. Senkrecht ragt plötzlich das glatt geschliffene Tuffgestein, das früher zum Backofenbau genutzt wurde, vor uns empor. Es sieht gewaltig aus.
Der Traumpfad verläuft am Fuße dieser Felsen und bietet einen spektakulären Blick auf die lang gestreckte Wand.
Passend zu dem bizarren Ambiente hüllt uns ein Schnee-Graupel-Schauer ein und verleiht dem Ganzen noch etwas mehr Mystik.
Besonders bei diesen Wetterverhältnissen ist auf dem Weg nun etwas Aufmerksamkeit gefordert, denn kurz darauf wandern wir auf holprigen Pfaden wieder bergab und es ist rutschig.
Die ersten Höhenmeter haben wir geschafft, aber der erste richtige Berg liegt noch vor uns.
Durch den Schweinsgraben und in die Marxe-Lay
Ein Highlight folgt auf das nächste. Auf urigen Pfaden geht es über eine Brücke und weiter durch den Schweinsgraben, ebenso einen alten, aber an dieser Stelle deutlich kleineren Steinbruch mit interessanten Felsformationen. Eine Vesperinsel lädt zur Pause ein.
Anschließend sind ein paar Höhenmeter zu bewältigen. Doch kaum oben angekommen, folgen wir einem Abstecher vom Hauptweg zur Marxe-Lay und wandern wieder bergab. Ein hübsch angelegter Pfad führt uns zwischen rund 12 m hohen hoch aufragenden Felstürmen in den nächsten Steinbruch.
Richtig verwunschen sieht es hier aus. Auf dem Felsen direkt vor uns ragt ein altes Gemäuer in die Höhe, das an einen kleinen Rapunzelturm erinnert. Tatsächlich sind es die Überreste eines ehemaligen Grubenkrans.
Über lange Jahre war der Steinbruch unentdeckt und über seine Geschichte ist kaum etwas bekannt. So konnte die Kraft der Natur sich hier ungestört ausbreiten. Grünes Moos klettert die Felswände hinauf und erstreckt sich über die umgefallenen Bäume.
Einige Bäume stehen so nah am Abgrund, dass wir das Gefühl haben, sie könnten jeden Moment hinab fallen. Und doch halten sie sich beharrlich mit ihren urtümlichen Wurzeln an dem kargen Untergrund fest.
Auf und ab über die Vulkane
Das nächste Wegstück verläuft erstmal gemächlich auf einem breiten Weg und schlängelt sich am Hang durch den schattigen Wald. Wir haben noch keinen der einstigen Vulkane erklommen, doch das wird sich jetzt ändern. An der A-Eiche, die optisch ein bisschen an die Ents aus Herr der Ringe erinnert, zweigt ein wurzeliger Pfad ab und führt uns steil hinauf zum Gänsehals.
Auch hier nehmen wir den kleinen Abstecher vom Hauptweg zur Gänsehalshütte in Kauf. Ein sagenhafter Ausblick über die Eifel offenbart sich vor unseren Augen und wir schauen bis zum Laacher See.
Den zweiten Vulkanberg des Traumpfads Vier-Berge-Tour, den Schmitzkopf, streifen wir nur unterhalb des Gipfels. Zum Berg Nummer 3, dem Sulzbusch, haben wir wieder ein paar Höhenmeter vor uns. An der Aussicht Sulzbusch erwartet uns ein wunderbares Panorama nebst einer Schutzhütte, einer Bank und einer Holzliege – perfekt um hier die Mittagspause einzulegen, denn es wartet ja noch der vierte Anstieg auf uns.
Der Traumpfad Vier-Berge-Tour wird zu Eifel Alpin
Gut gestärkt inklusive einem “Prösterchen” mit Prosecco wandert es sich munter weiter; zur Verdauung der Mahlzeit glücklicherweise anfangs noch bergab. Wir passieren eine Motocross Strecke, landen erneut in einem useligen Schneeschauer und treffen schließlich an einer Hauptstraße, die wir überqueren, auf eine Art Hobbit-Höhlen. 😉
Sie dienten einst als Zufluchtshöhlen während des Kriegs und bieten einen etwas kuriosen Anblick.
Jetzt heißt es tief Luft holen, denn der steilste Anstieg der gesamten Tour steht uns bevor und das Schild “Eifel alpin” steht nicht umsonst am Fuße des 4. Berges, dem Hochstein.
In der Ferne sehen wir schon die Bänke, doch bis dahin ist es noch ein Stück bergauf. Wer nicht ganz so steil ansteigen möchte, der kann alternativ auch den Serpentinen folgen. Auf jeden Fall ist das Ambiente hier tatsächlich herrlich alpin und es lohnt sich, dem Hinweis des Schildes zu folgen und sich regelmäßig umzudrehen und das Panorama zu genießen.
Oben angekommen strecken wir die Beine gemütlich in der Sonne aus und beobachten die interessanten Wolkenformationen; der Schneeschauer hat sich zwischenzeitlich nämlich wieder verzogen.
Durch den Bergwald zur Genovevahöhle
Das kräftezehrendste Wegstück haben wir geschafft und im Anschluss wird es wieder gemächlich. Auf einem kleinen Bergpfad geht es dem nächsten Highlight des Traumpfads entgegen – der sagenumwobenen Genovevahöhle. Auf dem Felsen oberhalb der Höhle thront eine Aussichtskanzel und erneut können wir einzigartige Fernblicke genießen. Dann wird es dunkel in der Höhle.
Links führt zwischen den Felsen ein kleiner Weg in das Innere. Durch einen finsteren Tunnel lässt sich ein kleiner Teil der Höhle erkunden. Wer eine Taschenlampe mitgenommen hat, ist hier klar im Vorteil. Mutige Mädels arbeiten sich auch mit dem schwachen Schein der Handylampe vorwärts. 😉
Ab ins Tal
Nachdem wir die abenteuerliche Genovevahöhle erforscht haben, machen wir uns sozusagen auf den Rückweg. Vom Hochstein geht es nun bequem bergab. Dabei treffen wir auf eine riesige und uralte Buche. Mit drei Mädels schaffen wir es nicht sie komplett zu umarmen, so enorm dick ist der Stamm.
Anschließend streifen wir erneut einen alten Steinbruch, dessen Überreste sich die Natur bereits gut zurück erobert hat.
Immer weiter geht es bergab und über einen Holzbohlenweg erreichen wir den Erlenborn und somit den Ausgangspunkt des Traumpfads Vier-Berge-Tour.
Von hier aus wandern wir das letzte Stück auf dem bekannten Hinweg zurück zum Parkplatz.
Fazit zum Traumpfad Vier-Berge-Tour
Drei Mädels, vier Berge und wir sind uns einig, dass sich diese Tour absolut mehr als gelohnt hat. Aus ursprünglich 12,9 Kilometern sind 18 geworden und jeder Meter war es wert. Neben des eindrucksvollen Sehenswürdigkeiten am Wegesrand war bzw. ist die Ausschilderung (selbst die zum Parkplatz) einfach top. Zahlreiche Hinweistafeln erläutern unterwegs Details zu den Highlights. Es gibt reichlich Rastplätze und sogar Mülleimer, so dass es tatsächlich auch sehr sehr sauber im Wald war und ist.
Den Wandertag perfekt ausklingen lassen
Doch nach dem Traumpfad Vier-Berge-Tour ist unser Mädels-Wander-Wochenende natürlich nicht vorbei. Deshalb geht es mit dem Auto nun in unser Hotel Zur Post in Welling. Unser Zimmer haben wir schon am Vorabend bezogen und nachdem wir uns frisch gemacht haben, dürfen wir wieder ein kulinarisches Fest im Restaurant feiern. Die Küche des Hotels ist wirklich top. Das Hotel ist zudem idealer Ausgangspunkt, um die Traumpfade in der Region zu erkunden und sehr zu empfehlen. Anbei ein paar Impressionen.
Me-Time – Mädels-Rauszeit – Outdoorfreundinnen
So geht Tag 1 und damit Teil 1 unseres Mädels-Wander-Wochenendes glücklich zu Ende. Müde von der Tour, gestärkt vom Essen und in Vorfreude auf den nächsten Tag, geht es ins Bettchen.
Seid ihr gespannt wie es weiter geht?
In Kürze könnt ihr in Teil 2 weiterlesen und dann stellen wir euch den zweiten Traumpfad vor, den wir erkundet haben.
Wer uns auf Instagram oder Facebook folgt, der weiß sicher bereits, wie es weitergegangen ist. Alle anderen dürfen noch etwas neugierig sein.
Soviel sei aber bereits verraten: so ein Mädels-Wander-Wochenende ist die perfekte Me-Time. Probiert’s mal aus. Liebe Grüße eure Dina mit Nina und Sanne!
P. S.: Wir suchen noch einen lustigen Team-Namen für unser Mädels-Trio. Habt ihr Ideen? Kommentiert sie einfach unten drunter.
Noch mehr Borderherz Touren in der Eifel findet ihr übrigens hier. Wandern in der Eifel.