Eingebettet zwischen den imposanten Gipfeln des Kaisergebirges und den aufstrebenden Hügeln des Chiemgaus entzückt die Region Kaiserwinkl in Tirol mit traumschönen Wander- und Freizeitmöglichkeiten. Mittendrin der malerische Walchsee, der im Sommer mit seinem klaren Wasser und angenehmen Temperaturen zu einem erfrischenden Bad lockt. Schnuckelige Dörfer mümmeln sich im Talboden ein und an die Hänge kuscheln sich verträumt anmutende Bauernhäuser; ein Paradies für Naturliebhaber und Erholungsuchende. Dein persönliches Abenteuer findest du sowohl beim Wandern im Kaiserwinkl als auch beim Radfahren, Schwimmen, Raften und mehr. Meine persönliches Geheimtipps stelle ich dir in diesem Bericht vor.
- Wandern im Kaiserwinkl – Infos über die Region
- Wandertipp 1: Über den Lochner Wasserfall zur Burgeralm
- Wandertipp 2: Wanderung zum Stripsenjochhaus
- Freizeittipp 1: Baden mit Hund im Walchsee
- Freizeittipp 2: Mit der Seilbahn Hochkössen zur Bärenhütte
- Unterkunftstipp: Chalet Glockenhof Walchsee
- Extratipp: Hautpflege und Sonnenschutz
Wandern im Kaiserwinkl – Infos über die Region
Die “Ferienregion Kaiserwinkl” ist aus Richtung Deutschland eine der am nächsten zu erreichenden Alpenregionen unweit von Kufstein und dem deutsch-österreichischen Grenzübergang. Ein paar Mal hatte ich dieses hübsche Fleckchen schon gestreift, nun wurde es Zeit, dass ich mich hier einmal genauer umsehe.
Zum Kaiserwinkl zählen die vier Orte Kössen, Walchsee, Schwendt und Rettenschöss. Alle für sich wunderschöne Orte mit tollen Möglichkeiten zum Wandern und Entschleunigen. Daneben ist die Region aber auch für ihre besondere Kulinarik, dem Heumilchkäse, Insidern ein Begriff. Er ist das Markenzeichen des Kaiserwinkls und wird von den sieben Sennereien ausschließlich in Bio-Qualität hergestellt. An vielen herrlichen Einkehrmöglichkeiten, kannst du dich beim Wandern im Kaiserwinkl von dem genussvollen Geschmackserlebnis überzeugen. Sieh selbst.
Wandertipp 1: Über den Lochner Wasserfall zur Burgeralm
Mit fantastischer Aussicht auf das Kaisergebirge kulinarische Genüsse zelebrieren – was gibt es Schöneres? Ich verrate es dir. Denn schmecken tut es erst so richtig gut, wenn du dich nach einem erlebnisreichen Aufstieg auf dem Berg gemütlich niederlassen kannst und dabei den Melodien der Kuhglocken lauschst. Deshalb nehme ich dich mit über den Wasserfallweg zur Burgeralm.
Im Zick-Zack Kurs den Berg hinauf zum Lochner Wasserfall
Wir starten die Wanderung am Parkplatz Ottenalm / Sportplatz in der Gemeinde Walchsee. Im Kaiserwinkl sind viele Wanderparkplätze kostenpflichtig, mit der Gästecard erhältst du deinen Parkschein hier aber kostenlos. (Hinweis: der Parkschein gilt den ganzen Tag auf den öffentlichen Parkplätzen der Region; also nicht entsorgen, falls du am gleichen Tag nochmal an anderer Stelle parken möchtest.)
Die Tour verläuft gegen den Uhrzeigersinn und führt uns zunächst ortsauswärts und vorbei an malerischen Bauernhöfen in Richtung Bergwald. Bald wird es herrlich idyllisch. Wir zweigen auf einen angenehm schattigen Waldweg ab, der in seinem Verlauf immer schmaler wird, und folgen dem Kohlenrieder Bach gegen den Strom. Das Plätschern des Wassers begleitet uns des Weges und immer wieder genießen wir den Blick auf die hübschen Kaskaden, über die sich der Bach ergießt.
Dann macht der Weg mit einem Mal einen Schlenker nach rechts und nun heißt es: gut Luft holen, denn in etlichen Serpentinen geht es steil bergan. Nach insgesamt knapp zwei Kilometern erreichen wir den Lochner Wasserfall, können eine erfrischende Pause einlegen und die Füße in dem kalten Wasser erquicken.
Die Alm ruft
Anschließend wird der Weg etwas entspannter und wir erreichen einen Abzweig an einem Almgüterfahrweg. Wir halten uns rechts und folgen der Beschilderung zur Burgeralm. Doch bis dahin ist es noch ein Stückchen.
Idealerweise bleiben wir immer noch im Wald und sind im Sommer angenehm beschattet. Der Fahrweg endet nach zwei Kehren und ein Wegweiser leitet uns über einen schmaleren Weg weiter ins Tal hinein, wobei uns der Kohlenrieder Bach stellenweise wieder begleitet.
Nach einer Weile lichtet sich der Wald und wir betreten langsam offeneres Almgelände. Das ersehnte Einkehrziel kann nicht mehr weit sein. Quer über eine Wiese legen wir die letzten Höhenmeter zurück und erreichen schließlich die Burgeralm.
Auf der wunderbaren Sonnenterrasse suchen wir uns ein Plätzchen mit schöner Aussicht. Die ist von hier oben wahrlich grandios mit einem fantastischen Panorama auf das Kaisergebirge.
Die Burgeralm ist eine der Almen, auf denen es den charakteristischen Heumilchkäse gibt und so bestelle ich mir eine köstliche Käseplatte, die ich im Sonnenschein vertilge.
Hier ist es so schön, da möchte ich am Liebsten gar nicht weiterwandern. Aber noch zwei weitere Ziele trennen uns vom Abstieg. Also machen wir uns auf den Weg, um noch ein kleines Stückchen höher zu wandern.
Zum Gipfel auf den Wandberg
Unweit der Burgeralm lohnt sich der Abstecher zum Gipfel des Wandbergs. Der kurze Aufstieg führt uns zudem an der sehr sehenswerten, kleinen St. Maria Hilf Kapelle vorbei. Oben angekommen, scheint uns die Welt zu Füßen zu liegen. Der Blick reicht weit hinein ins Inntal und erstreckt sich über die angrenzenden Bergketten.
Ein Rastplatz lädt zum Genießen ein und in der Box am Gipfelkreuz finden wir ein Gipfelbuch. Einen Eintrag mit ein paar lieben Worten lassen wir uns nicht nehmen.
Abstieg nach Walchsee
Dann machen wir uns an den Abstieg und wandern über den Bergrücken auf das in der Ferne sichtbare Gipfelkreuz des Brennkopfs zu. Wer mag kann den Umweg, der nicht allzu weit ist, noch mitnehmen, bevor es ins Tal zurück geht.
Mit gemächlichem Gefälle wandern wir erst noch auf einem Steig, dann ein Stück über einen Almgüterfahrweg Richtung Hitscheralm und können unterwegs im Tal den Walchsee erkennen. An der Hitscheralm angekommen, knicken wir scharf rechts ab auf einen Pfad, der uns durch die Wiese leitet. Dabei passieren wir umsichtig eine Herde Kühe. Wir verlassen alsbald die Almwiesen und befinden uns wieder in kühlendem Wald und steigen jetzt wieder etwas steiler ins Tal ab.
Eine ganze Weile später kommen wir im Talboden an und treffen dort auf eine Besonderheit der Region: das Naturschutzgebiet Schwemm. Die Moorlandschaft ist mit einer Fläche von 65 Hektar die größte Nordtirols. Von über 70 Libellenarten, die in Nordtirol vorkommen, leben hier rund 33. Und so gibt es viel zu bestaunen, während wir nach links abbiegen und auf dem Panoramaweg entlang des Moors wandern. (Hinweis: Der eindrucksvolle Aussichtsturm ist leider wegen Baufälligkeit gesperrt. Wer sich aber für das Areal interessiert, kann dieses auch auf einem Rundweg mit weiteren Aussichtsplätzen erkunden.)
Das letzte Stück des Weges verläuft über den Bürgersteig und später links abzweigend, ein Stück durch den Ort, zurück zu unserem Ausgangspunkt.
Fazit zur Tour
Aussichts- und erlebnisreich mit einem hauch feinster Kulinarik!
Wandertipp 2: Wanderung zum Stripsenjochhaus
Die Wanderung zum Stripsenjochhaus ist eine der Touren auf der wir die Kraft und Energie der Berge besonders stark empfinden. Sie entführt uns inmitten eine gewaltige Bergkulisse, quasi ins Herz der Region zwischen Kaiserwinkl, Zahmen und Wilden Kaiser. Mit den schroffen Felsen gehen wir auf Tuchfühlung und kommen sogar Gämsen ganz nah. Wanderglück pur. Und natürlich wartet auch hier eine verdiente Einkehr auf uns.
Im Herzen des Kaisergebirges
Die Wanderung zum Stripsenjochhaus ist kurz und knackig. Auf gut 3 Kilometern im Aufstieg sind immerhin 620 Höhenmeter zu überwinden. Auf der Webseite des Stripsenjochhauses ist die Tour als leichter Zustieg angegeben, dennoch bewegen wir uns in alpinem Gelände und festes Schuhwerk ist unerlässlich. Das wird auch schnell beim Blick vom Tal, hinauf zum bereits von hier sichtbaren Ziel, klar.
Wir starten am Wanderparkplatz kurz vor der Griesneralm, den wir über die kostenpflichtige Mautstraße durch das Kaiserbachtal erreichen. Vorbei an der Alm halten wir auf den Talschluss zu. Imposant erhebt sich die Geländestufe hoch zum Stripsenjoch vor unseren Augen. Über eine Brücke queren wir den Kaiserbach und sind anfänglich noch auf einem breiten Weg unterwegs, der im Verlaufe immer schmaler wird und in einen alpinen Bergweg übergeht.
Gut zwei Drittel des Weges sind angenehm schattig. Nach Regenfällen kann es allerdings schon mal rutschig sein, so dass besonders beim späteren Abstieg Wanderstöcke eine sinnvolle Hilfe sind. Der Pfad schwenkt zur linken Talseite und windet sich kontinuierlich bergan. Zwischendurch blitzen die ersten eindrucksvollen Zacken des schroffen Kaisergebirges vor unseren Augen auf und sind ein phänomenaler Anblick, der unser Herz höher schlagen lässt.
Auf Höhe der Steinernen Rinne lichtet sich das Gelände und das Panorama wird mit jedem Schritt besser und besser. Gämsen grasen oberhalb auf den Wiesen. Wir schlängeln uns durch kleine Kiefern und können uns kaum sattsehen.
Zu guter Letzt wandern wir im Zack Zack durch offenes Gelände, haben das Ziel schon vor Augen und genießen die blühenden Alpenblumen, ehe uns das Stripsenjochhaus zur Einkehr lockt.
Vom Stripsenjochhaus zum Tavonaro Kreuz
Auf der sonnenbeschienenen Terrasse ist einiges los. Wanderer, Kletterer und Bergsteiger kommen und gehen in alle Richtungen. Wir genießen einen leckeren Kaiserschmarrn und ein kaltes Getränk, bevor wir noch ein paar wenige Meter hoch zum Tavonaro Kreuz gehen.
Das Tavonaro Kreuz zählt zu den Kraftplätzen der Region und wurde vom ersten Hüttenwirt des Stripsenjochhauses, Johann Tavonaro, anlässlich seiner 150. Tour zum Totenkirchl errichtet. Von hier oben schauen wir über das Joch; zur linken ins Kaiserbachtal, zur rechten ins Kaisertal Richtung Kufstein und auf die Rückseite des Wilden Kaisers. Ein Anblick der ehrfürchtig macht. Diesen Platz möchten wir eigentlich gar nicht mehr verlassen, so wunderbar ist die Aussicht.
Abstieg vom Stripsenjochhaus
Falls es uns dann doch gelingt, uns von dem Panorama los zu eisen, wandern wir zurück ins Tal auf dem gleich Weg, den wir gekommen sind.
Fazit zur Wanderung zum Stripsenjochhaus
Pures Wanderglück im Herzen des Kaisergebirges. Einfach traumhaft.
Freizeittipp 1: Baden mit Hund im Walchsee
Neben dem Wandern im Kaiserwinkl bieten sich hier, wie eingangs schon erwähnt, zahlreiche Freizeitmöglichkeiten an. Und was gibt es Herrlicheres als nach einer Bergtour in den See zu springen?
Gut, dass die Region Kaiserwinkl eine sehr hundefreundliche ist und es am Walchsee sogar einen Hundebadestrand gibt. Die Liegewiese befindet sich gleich neben dem Strandbad am hinteren Seeufer. Der Eintritt pro Hund liegt bei 3,00 Euro. Gäste mit Gästecard haben freien Eintritt.
Auf der Wiese gibt es ausreichend Liegeflächen; der Zugang zum Wasser ist nicht allzu groß, aber ausreichend, immerhin sind wir ja zum Schwimmen hier. Am Ufer geht es ganz sanft und angenehm über Sand und kleine Kiesel ins Wasser. Selbiges ist herrlich klar; sogar Fischlein können wir sehen. Wem die Steinchen zu viel sind, dem empfehle ich Schwimmschuhe*.
Insgesamt lässt es sich hier perfekt aushalten. Etwas Leckeres können wir uns übrigens im Strandbad besorgen.
Freizeittipp 2: Mit der Seilbahn Hochkössen zur Bärenhütte
Einen schönen Ausflug (nicht nur für die Familie), sei es zum Wandern oder um einfach nur die Aussicht zu genießen, kann ich dir von Kössen aus empfehlen. Mit der Bergbahn Hochkössen geht es auf den Berg bis kurz unterhalb der Bärenhütte. Bis zur Einkehrmöglichkeit (mit Kinderspielplatz) sind es nur wenige Schritte.
Aber auch verschiedene Wanderungen mit traumhaften Panorama über die Chiemgauer Alpen, die Bayerischen Alpenden, den Kaiserwinkl oder das Kaisergebirge sind möglich. Durch blühende Alpenwiesen wandern wir im Sommer in gut einer Stunde hinauf auf das Unterberghorn (etwas Schwindelfreiheit sollte hier für die letzten Meter vorhanden sein) oder bis zum Gipfelhaus Unterberghorn.
Hier oben lässt sich ein herrlich entspannter Tag verbringen und die Aussicht genießen.
Ganz Mutige können vom Berg hinab einen Gleitschirmflug buchen; alle anderen fahren wieder mit der Bergbahn hinunter oder wandern. In Kössen selbst ist der Schmugglerweg Klobenstein übrigens ein sehr beliebter und bekannter Wanderweg entlang der Tiroler Ache, auf der auch Rafting Partien gebucht werden können. Das hebe ich mir noch für’s nächste Mal auf.
Unterkunftstipp: Chalet Glockenhof Walchsee
Falls du für deinen Urlaub zum Wandern im Kaiserwinkl noch eine Unterkunft suchst, möchte ich dir noch von Herzen eine Unterkunft empfehlen: das Chalet Glockenhof*.
Ich war mittlerweile zwei Mal für je gut eine Woche hier und es hat mir sehr gut gefallen. Anni, die Gastgeberin tut alles dafür, dass sich die Gäste wohl fühlen. Die beiden Ferienappartements bieten Platz für je zwei Personen und Vierbeiner. Sie sind barrierefrei eingerichtet, verfügen über einen wunderbaren Seeblick und eine Terrasse, auf der wir herrlich sitzen und verweilen konnten.
Das Chalet liegt außerhalb am Berghang mit unverbautem Blick. Wanderwege beginnen quasi direkt vor der Tür. Bis zu den Einkaufsmöglickeiten im Ort ist es auch nicht weit. Also absolut empfehlenswert.
Dein Urlaub zum Wandern im Kaiserwinkl
Ich hoffe, ich konnte dir in diesem Artikel einen kleinen Einblick in die Ferienregion Kaiserwinkl geben und dich für diese vielseitige Region begeistern. In der Zeit vor Ort habe ich noch die ein oder andere Wanderung mehr unternommen, dazu gibt es zu einem späteren Zeitpunkt dann noch Informationen. Bis dahin musst du dich aber noch etwas gedulden.
Extratipp: Hautpflege und Sonnenschutz
Zum Schluss möchte ich dir unbedingt noch ans Herz legen, bei allen Wanderungen in den Bergen, insbesondere im Sommer und Winter, die Sonnenstrahlung zu beachten und dich gut vor Sonnenbrand zu schützen. Ich habe dieses Jahr tatsächlich zum ersten Mal die perfekte Sonnencreme gefunden, die die Haut optimal während unserer Bergtouren geschützt hat.
Von PROZIS habe ich das Sonnenspray für den Körper* (habe ich auch für’s Gesicht genommen) mit LSF 50 bestellt. Die kleine 100ml Flasche passt perfekt in den Wanderrucksack und ist mega ergiebig. Außerdem zieht das Spray schnell ein. Der Preis ist auch absolut ok und mit 11,50 Euro gerade im Angebot.
Hast du Fragen oder Anregungen zum Wandern im Kaiserwinkl? Dann ab damit in die Kommentare.
In diesem Sinne, bleib gesund und wanderfreudig, deine Dina.
Werbehinweis: dieser Artikel enthält Werbung für die Ferienregion Kaiserwinkl. Meine Zeit vor Ort habe ich aber größtenteils selbst finanziert, bis auf ein paar Tage, für die ich quasi einen Recherchekostenzuschuss erhalten habe. Dieser Beitrag ist davon aber unabhängig und kommt von Herzen.
Du suchst noch mehr schöne Bergtouren, dann sieh dich gerne in meinem Tourenportal um.