Motivations- und Wandertipps für eine gelungene Bergwanderung mit Kindern

Galitzenklamm
Foto: Galitzenklamm

Wandertipps aus Erfahrung. Was gibt es Schöneres, als mit der ganzen Familie in der Natur unterwegs zu sein? Eine entspannte Wanderung bringt viel Freude bei Groß und Klein. Doch nicht jedes Kind wandert gleich gerne, manche sind richtige Wandermuffel, wohingegen andere laufen was das Zeug hält. Damit ihr eure nächste Bergwanderung zu einem unvergesslichen Erlebnis macht und alle auf eure Kosten kommt, möchte ich euch ein paar Tips an die Hand geben, die für eure Tourenplanung zu beachten sind.

 

Grundvoraussetzung: Freude am Wandern

 

Grundsätzlich sollte natürlich bei allen eine gewissen Bereitschaft zum Wandern vorhanden sein. Dabei ist die Freunde am Wandern bei einigen Kids von Grund auf sehr hoch, bei anderen Kindern ist sie vielleicht erst zu wecken.

 

Doch wie könnt ihr euren Kids die Tour schmackhaft machen? Hier benötigt ihr ein wenig Kreativität. Viele Kinder mögen das Abenteuer, sie möchten etwas Spannendes im Urlaub erleben, von dem sie später ihren Freunden berichten können. Also beschäftigt euch im Vorfeld mit der geplanten Tour.

 

Liegt die Wanderung vielleicht in einem sagenumwobenen, historischem Gebiet oder wurde hier sogar einmal ein Film gedreht? Könnt ihr euren Kids deshalb vielleicht eine Abenteuergeschichte erzählen, um das Interesse an der Wanderung zu wecken?

 

Dann packt gemeinsam den Abenteuerrucksack. Da dürfen neben Ersatzkleidung, etwas zu Essen und zu Trinken, natürlich auch ein paar Süßigkeiten rein. Dazu ein Fernglas für spannende Tierbeobachtungen, ein kleiner Block und Stifte, um unterwegs Aufzeichnungen zu machen oder Bilder zu zeichnen und ein Fotoapparat.

 

Ganz Kreative und Bastelfreudige gestalten noch eine kinderfreundliche Wanderkarte dazu.

 

Ihr werdet sehen, im Handumdrehen freuen sich die Kinder auf die Wanderung.

 

Unterstand am Marcher Stein
Unterstand am Marcher Stein

Ziel: Berggipfel oder Hütte?

 

Ob ihr als Ziel der Wanderung einen Berggipfel wählt oder eine Hütte, liegt bei euch. Beides hat seinen Reiz für Kinder, wobei eine Hütte mit der Möglichkeit zur Einkehr ggf. etwas verlockender sein dürfte.

 

Auf Berggipfeln befindet sich zumeist ein Gipfelkreuz und ein Gipfelbuch, in das ihr euch eintragen könnt. Dazu ggf. ein Stempel mit dem ihr eure Wanderung in eurem Wanderführer oder im eigenen Buch dokumentieren könnt.  Zudem habt ihr einen tollen Rundumblick über die Landschaft.

 

Eine bewirtschaftete Hütte lädt zur Einkehr ein. Schmackhaftes Essen und ein erfrischendes Getränk gehören dazu und wer gerne möchte kann hier übernachten. Jede Hütte verfügt zudem über ein Hüttenbuch, in das ihr euch eintragen könnt. Es gibt einen Stempel, mit dem ihr euren Aufstieg dokumentieren solltet. Meistens gibt es auch kleine Andenken wie Postkarten, Stocknägel oder Anstecknadeln zu erwerben, die eine schöne Trophäe für zu Hause sind.

Altersgerechte Wanderungen und Schwierigkeitsgrade

 

Beachtet bitte die Wandertipps die generell für Bergwanderungen gelten. Die Wanderung sollte dem Alter und der Ausdauer eurer Kinder angemessen sein; gleiches gilt für die Schwierigkeitsgrade. Informiert euch im Vorfeld gut über die allgemeinen Tourenvoraussetzungen. Auf meiner Seite findet ihr von uns erprobte Wanderungen, aber auch auf anderen Webseiten oder in Wanderführern findet ihr viele Informationen zur Tourbeschaffenheit.

Frühaufsteher oder Langschläfer?

 

Zählen eure Kinder eher zu den Frühaufstehern oder sind sie wahre Langschläfer?

 

Ich erinnere mich noch gut an die Urlaube in Österreich mit meinen Eltern. Urlaub war für mich immer ausschlafen. Und so gab es nicht Schlimmeres, wenn es um 6 Uhr morgens hieß “Auuuuufsteeeehen”. Damit war der Tag schon gelaufen; ich musste mich aus dem Bett quälen und dankte es meinen Eltern den ganzen Tag über mit viel Quengelei während der Wanderung und wir kamen auf dem Rückweg nicht selten erst wieder im Dunkeln am Auto an. Nicht sehr vorteilhaft.

 

Damit euch das nicht geschieht, plant die Länge eurer Wanderung nach der Aufstehzeit eurer Kids. Es bringt nichts, eine Tageswanderung zu planen, wenn eure Kinder erst um 10 Uhr aufstehen, bis 11 frühstücken, bis 12 den Rucksack packen, um 12:30 im Auto sitzen und ihr die Tour frühestens um 13 Uhr am Wanderparkplatz startet.

 

Deshalb meine Faustregel:

Langschläfer – Halbtagestour

Frühaufsteher – Tagestour

 

Alternativ:

Plant eine Übernachtung z. B. auf einer Hütte ein, wenn ihr längere Touren plant. Dann könnt ihr auch später aufbrechen und den Rückweg am zweiten Tag antreten.

 

Stüdlhütte
Lager auf der Stüdlhütte

Entdeckungen für unterwegs

 

Ihr habt es geschafft. Endlich seid ihr mit den Kindern am Wanderparkplatz angekommen, die Bergschuhe sind angezogen, die Rucksäcke geschultert, die Wanderstöcke in den Händen. Alle sind motiviert. Es kann losgehen.

 

Doch bereits nach wenigen Minuten des Wanderns ertönt der allseits beliebte Kinderspruch: “Mama/Papa wann sind wir endlich daaaaa?” oder “Mama/Papa wann machen wir endlich Paaaauuseee?”.

 

Das fängt ja gut an, werdet ihr euch denken und der ein oder andere verdreht bereits genervt die Augen. Aber ihr habt die Tour ja gut geplant und deshalb die richtige Antwort parat, denn natürlich habt ihr einige Details bei der Tourenplanung bedacht.

 

Dazu zählen natürlich auch Zwischenstops für die Pause. Vielleicht habt ihr auf der Karte einen markanten Punkt entdeckt, eine Alm, einen Bergsee oder ähnliches. Also müsst ihr eure Kids nun mit der Aussicht auf diese attraktiven Zwischenstops weiter locken.

 

Zwischendurch zückt ihr das eingepackte Fernglas, sucht Felsformationen, Höhlen, oder Wiesen nach Tieren ab oder findet Gipfelkreuze der umliegenden Berge. Natürlich bietet es sich auch an, Spiele unterwegs zu machen. Wolken oder Berge können wie die unterschiedlichsten Dinge aussehen. Da schwebt zum Beispiel eine Hasenwolke über den Himmel oder eine Felsformation sieht aus wie ein versteinerter Bergtroll. Seid erfinderisch.

 

Noch einfacher ist es, wenn ihr euch eine Wanderung entlang eines Naturlehrpfades ausgesucht habt. Hier gibt es schon von Natur aus einiges zu entdecken.

 

Auch Wanderungen entlang rauschender Bergflüsse mit kleinen Planschmöglichkeiten oder vielen Brücken zum Überqueren sind beliebt bei Kindern.

 

Außerdem könnt ihr natürlich unterwegs schöne Dinge sammeln. Ob Blüten oder Blätter von den herrlichen Bergblumen, die ihr später trocknen oder pressen könnt, glitzernde Steine oder was die Natur sonst noch hergibt. Sicher findet ihr ein kleines Andenken.

 

Gradental
Naturpark Gradental

Der Weg ist das Ziel

 

Wenn ihr nur einige dieser Wandertipps berücksichtigt, werdet ihr sehen, wie schnell die Zeit beim Wandern vergeht und ihr euer Ziel glücklich erreicht habt.

 

Egal ob ihr nun heldenhaft auf dem Berggipfel steht oder gemütlich in einer Hütte sitzt, seid stolz auf eure Leistungen, lobt eure Kids und vergesst nicht, auch den Rückweg genauso entspannt anzugehen wie den Hinweg. Spurtet nicht im Eilschritt zurück zum Auto, sondern genießt weiterhin den Weg durch die Natur mit genauso viel Abenteuerlust wie auf dem Hinweg. Vielleicht entdeckt ihr auch hier noch etwas Neues.

 

Und nun wünsche ich euch viel Spaß bei eurer nächsten Tour. Solltet ihr Fragen haben, dürft ihr euch natürlich gerne an mich wenden. Eure Wandertipps schreibt doch einfach in die Kommis.

 

Herzlichst eure Dina

 


Einer unserer Wandertipps: Besorgt euch unser Buch “Osttirol Hütten- und Bergtouren mit Kind und Hund”. Darin enthalten findet ihr 23 wunderbare Wanderungen, die auch mit Kindern gut zu bewältigen sind. Viel Spaß beim Lesen!


 

One thought on “Wandertipps für das Wandern mit Kindern”

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert