Zwischen Märchen-Flair und Kanada-Style
Das bezaubernde Virgental ist ein wahres Wanderparadies, denn wer hier unterwegs ist wird immer wieder mit erstaunlichen und wunderbaren Zielen belohnt. Die Rundwanderung vom Parkplatz Budam über die Nilljochhütte zur Gotschaunalm bietet neben der traumhaften Natur und den majestätischen Bergen gleich zwei Orte, die unterschiedlicher nicht sein könnten und die dennoch, jeder auf seine Art, bestechend sind. Eine Wanderung zwischen Märchen-Flair und Kanada-Style.
Vom Parkplatz Budam (1477m) zur Nilljochhütte (1990m) und weiter zur Gotschaunalm (1946m)
Wanderung am 17.08.2019
Höhenunterschied: ca. 700-800m während der Tour
Gehzeit zum Gipfel: ganztags
Gesamtstrecke: 13,5km
Familien-Check: Familienfreundliche ganztägige Wanderung mit gleich zwei Einkehrmöglichkeiten. Der Anstieg zur Nilljochhütte über den Steig führt recht steil bergan. Von der Nilljochhütte zur Gotschaunalm verläuft nach der Hälfte des Weges ein Steig am Hang entlang. Wer nicht ganz schwindelfrei ist, wandert den Forstweg. Hier geht es allerdings erstmal ein ganzes Stück bergab, ehe es wieder bergauf geht.
Hunde-Check: Trink- und Planschmöglichkeit sind auf dem Weg zur Nilljochhütte nicht vorhanden, dementsprechend sollte Trinkwasser mitgenommen werden.
Highlights: Nilljochhütte, Ausblick ins Virgental, Gotschaunalm
Vom Parkplatz Budam zur Nilljochhütte
Der Parkplatz Budam befindet sich etwas oberhalb der Ortschaft Obermauern im Virgental. Es empfiehlt sich eine frühzeitige Anreise, da der Parkplatz nicht sehr groß ist. Dort wo dran steht “letzte Parkmöglichkeit” ist auch die Letzte, wenngleich die asphaltierte Straße noch etwas weiter geht.
Und so wandern wir zunächst über die Straße, bevor die Strecke in einen geschotterten Forstweg übergeht. Diesem folgen wir und passieren die kleine Kapelle “Heilige Margarethe”. Anschließend geht es taleinwärts bis wir auf den Abzweig zur Nilljochhütte treffen.
Steil hinauf auf dem Steig
Ab hier wird der Weg nun sportlich. Kräftig ansteigend windet sich der Steig durch den Wiesenhang nach oben, während wir unten den Nillbach rauschen hören. Die Wärme staut sich im Sommer in diesem Geländeeinschnitt und mühsam geht es aufwärts. Wir sind froh über jeden Baum, der uns kurzzeitig etwas Schatten spendet. In etlichen Kehren windet sich der kleine Steig nach oben bis wir schließlich das erste Etappenziel, die Nilljochhütte, erreichen.
Prächtig thront sie auf dem Bergrücken und von der Sonnenterrasse können Wanderer einen traumhaften Blick über das Virgental schweifen lassen. Die Hütte wurde 2010 komplett erneuert und erstrahlt seitdem in einem kanadischen Blockhaus-Stil.
Von der Nilljochhütte zur Gotschaunalm
Von der Nilljochhütte geht es weiter in Richtung Gotschaunalm. Hierzu müssen wir ein Stück dem Almenfahrweg zur Schmiedler Alm folgen. Im Winter 2018/2019 traf die Alm eine Lawine, deshalb so ist die Jausenstation aktuell geschlossen. Derweil wird fleissig am Wiederaufbau gearbeitet.
An der Schmiedler Alm überqueren wir den Nillbach und bleiben weiterhin auf einem Forstweg. Etwas später müssen wir uns entscheiden, ob wir den kurzen Weg zur Gotschaunalm über den Steig wandern wollen oder erst etwas über den Fahrweg absteigen und im weiteren Verlauf dann nochmal ein Stück bergauf gehen möchten.
Entlang des Hanges sieht der Steig aus der Entfernung ziemlich steil abfallend aus und so entscheiden wir uns für den zwar längeren aber einfacheren Weg. Dieser führt uns nun eine ganze Weile bergab, ehe wir an einen Abzweig gelangen, an dem es wieder bergauf geht. (Bitte bei dieser Variante gut auf die Beschilderung achten, denn die Wegweiser waren zum Teil etwas verwirrend, weil sie teilweise in entgegengesetzter Richtung zeigten, wo es zum Steig ging. Ein Blick auf die Karten-App war sehr hilfreich.)
Für den letzten Rest des Weges nutzen wir zur Abkürzung den ausgeschilderten Steig, der uns in gut 5 Minuten zur Gotschaunalm bringt.
Das Märchenparadies Gotschaunalm
Wirklich märchenhaft ragt die Gotschaunalm schließlich vor uns empor und eine üppige Blütenpracht auf der Alm empfängt uns. Rund um das gesamte Areal befinden sich liebevoll arrangierte Blumenkästen und die bezaubernd anmutende Alm sieht aus wie eine Alm aus dem Geschichtenbuch.
Gemütliche Sitzplätze sind auf dem sorgsam gepflegten Rasen arrangiert. Es ist Selbstbedienung auf der Alm und so betreten wir die süße Hütte, um uns etwas zum Essen und zum Trinken zu besorgen.
In Handarbeit werden hier alle Speisen aus den eigenen Produkten hergestellt. Die berühmt berüchtigten Krapfen sind leider schon aus, so dass wir stattdessen einen frisch zubereiteten Himbeerjoghurt nehmen. Im Sonnenschein verweilen wir in der gemütlichen Sitzecke und möchten dieses wunderhübsche Paradies gar nicht mehr verlassen.
Als es Zeit für den Abschied ist, genehmigen wir uns noch ein Gläschen des selbst gemachten Holunder-Likörs…..ein leckeres Träumchen.
Rückweg von der Gotschaunalm zum Parkplatz Budam
Rückwegs geht es nun ein Stück auf dem selben Weg über den wir hergekommen sind, nur dass es jetzt bergab geht. Wir folgen den Wegweisern nach Budam, queren einen Taleinschnitt und landen später wieder an dem Abzweig, an dem wir auf dem Hinweg zur Nilljochhütte abgebogen sind.
Vom Anfang der Wanderung kennen wir das restliche Wegstück bereits und so geht es zurück bis zum Parkplatz.
Fazit zur Rundwanderung Nilljochhütte und Gotschaunalm
Mit 13,5 Kilometern kommt bei dieser Rundwanderung einiges zusammen. Dafür wird jeder Wanderer aber mit wunderschönen Panoramen sowie tollen Einkehrmöglichkeiten und einem ganz besonderen Wanderflair belohnt.
Wer es gerne kürzer haben will, kann natürlich auch die Nilljochhütte oder die Gotschaunalm einzeln besuchen oder von der Nilljochhütte – wie erwähnt – den etwas steileren Hangweg zur Gotschaunalm einschlagen.
Wie auch immer, wir wünschen euch schöne Wanderungen im Virgental.
Eure Dina
Hier die gesamten Bilder zur Tour!
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