Über die Edelweißwiese und entlang des Steiner Bachs ins Paradies am See

Sudetendeutsche Hütte

Am Rande eines idyllischen Hochplateaus thront die Sudetendeutsche Hütte auf einer Höhe von 2650 Metern über NN. Umgeben von mächtigen Bergspitzen, rauschenden Bächen, mit einem beeindruckenden Ausblick ins Tal und auf die Äußere Steiner Alm, paradiesisch an einem bezaubernden See gelegen, ist sie ein anspruchsvolles, aber mehr als lohnendes Tourenziel in Osttirol und dazu eines der Schönsten.

Tourfakten Wanderung Sudetendeutsche Hütte

Dauer: 6,10 Std.
Strecke: 15,6km
Höhenmeter: 1.239m

Anforderungen: Trittsicherheit
Wegbeschaffenheit: Forstweg, (breite) Wanderwege, alpine Steige

Familienhighlights: Aufgrund der Streckenlänge und der vielen Höhenmeter ist die Tour eher für ältere und wanderfreudige Kinder geeignet. An der Äußeren Steiner Alm gibt es für Kinder viele Tiere zum Bestaunen; neben Enten, Gänsen, Kaninchen gibt es Schweine, Schafe, Ziegen, Pferde und mehr.

Hundecheck: Entlang des Fahrwegs zwischen Glanz Richtung Äußere Steiner Alm reichlich Trinkmöglichkeiten. Im Steiner Bach ist es toll zum Planschen. Für das letzte Stück des Aufstiegs ist eine Trinkwasserreserve sinnvoll. Weidevieh wie Schafe, Pferde und Kühe sind anzutreffen.

Sudetendeutsche Hütte

Ausgangspunkt: Wanderparkplatz Glanz (Matrei)

Link zum GPS-Track auf Outdooractive*

Von Glanz zur bezaubernden Edelweißwiese

Unsere bildgewaltige Wanderung zur Sudetendeutschen Hütte beginnt am Wanderparkplatz in Glanz. Hier können wir uns entscheiden, ob wir entweder den etwas gemäßigteren Fahrweg in Richtung Edelweißwiese wählen oder den steileren Steig.

Sudetendeutsche Hütte

Der GPS-Track enthält die kürze Variante über den Steig, der Fahrweg ist pro Richtung etwa 2 Kilometer länger. Beide Wege kreuzen sich zwischendurch, so dass wir unterwegs auch variieren können.

Auf dem Fahrweg treffen wir auf zahlreiche Quellen, an denen sich unser Durst löschen lässt. Der Blick schweift über die wunderschönen Almen mit bezaubernden Almhütten, hinüber ins Matreier Skigebiet Goldried und über die umliegenden Gipfel.

Kehre für Kehre und Schritt für Schritt wandern wir höher und höher. Nach der letzten Almhütte schwenkt der Weg nach links und führt aussichtsreich über den Berghang.

Sattgrün leuchten die Wiesen und unser Blick folgt dem Pfad, der sich endlos gen Horizont erstreckt. Immer wieder windet er sich um die nächste Ecke bis wir die Edelweißwiese erreichen. Neugierig werden wir von einer kleinen Schafherde beäugt.

Sudetendeutsche Hütte
Edelweisswiese
Edelweißwiese

Rechts von unserem Wanderweg, gleich neben dem Hinweisschild “Edelweißwiese”, führt ein kleiner Pfad den Hang hinauf. Eine noch recht neue Sitzgruppe neben einem Holzkreuz lädt zur Pause und nur etwas weiter entdecken wir auch die bezaubernden, sternförmigen und samtweichen Blüten der vielen Edelweiß, die der Wiese ihren Namen geben.

Entlang schroffer Steilhänge ins Tal zur Äußeren Steiner Alm

Doch das nächste Highlight des Weges wartet schon und so setzen wir den Weg fort. Dieser macht alsbald einen Schwenk nach rechts ins Tal zur Äußeren Steiner Alm. Am Taleinschnitt fallen die schroffen Hänge steil hinab ins Tal, doch ein robuster Holzzaun schützt uns vor dem Abgrund.

Sudetendeutsche Hütte
Äußere Steiner Alm

Der Steig verläuft nun für ein Stück sanft bergab und dem Talboden entgegen. Das Rauschen des Steiner Bachs kommt immer näher und bald sehen wir auch den Wildbach, wie er sich seinen Weg durch die wunderbare Landschaft bahnt.

Bis zur Äußeren Steiner Alm ist es jetzt nicht mehr weit; wir überqueren schließlich den Bach über eine Brücke und haben die hübschen Almhütten bereits im Visier.

Der Steiner Bach plätschert hier flach über sein steiniges Bett und lädt zum Füße kühlen ein. Für Hunde bietet sich zugleich eine herrliche Erfrischung.

Die ersten Höhenmeter haben wir hinter uns doch bis zu eigentlichen Ziel werden noch einige folgen. Und so gönnen wir uns an der Alm zunächst eine Pause, bevor wir den Weg fortsetzen.

Am Eingang liegt ein Gästebuch aus, in das wir uns gerne eintragen. Es gibt eine erfrischende Saftschorle und auch des Hüttenschnapses können wir uns nicht erwehren.

Rund um die Alm herrscht tierisches Treiben. Enten und Gänse glucksen und schnattern in den Wassertrögen, Schafe mähen und friedlich grasen ein paar Kaninchen im Gras.

In weiter Ferne können wir ganz klein am Horizont die Sudentendeutsche Hütte erkennen. Eine enorme Geländestufe am Talschluss liegt jedoch noch vor uns. Die Sonne sticht vom Himmel und wird auf dem kommenden Wegstück unsere ständige Begleiterin sein. Sonnencreme und eine Kopfbedeckung sind deshalb auf dieser Tour bei schönem Wetter unabdingbar.

Der imposante Aufstieg zur Sudetendeutschen Hütte

Das Ziel vor Augen setzen wir nun den Aufstieg fort. Einige Kilometer liegen bereits hinter uns, aber auch vor uns haben wir ebenso noch einige Mühen.

Sudetendeutsche Hütte
Da oben ist irgendwo die Sudetendeutsche Hütte
Sudetendeutsche Hütte
Wie hält sich dieser Baum nur fest?

Während wir dem Talschluss entgegen wandern, versuchen wir zu überlegen, wie uns der Steig wohl über diese unüberwindbar erscheinende Geländestufe führen soll. Ehrfürchtig blicken wir die majestätischen Berge hinauf. Die Murmeltiere liegen im Sonnenschein und haben heute nur einen mitleidigen Blick für uns übrig.

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Um die Schmelzhütte am Talschluss tummeln sich die Kühe und wir machen einen vorsichtigen Bogen mit den Hunden, um die Aufmerksamkeit nicht auf uns zu lenken. Ein schmaler Steg führt uns über den Bach und dann heißt es kräftig durchatmen, denn nun geht es ordentlich bergan. Vorher tauchen wir noch einmal unsere Kopfbedeckung in das kalte Wasser, um unterwegs etwas Erfrischung zu haben.

In vielen Serpentinen wandern wir den Hang hinauf. Vorbei an dem tosenden Steiner Bach, der hier eng durch die steilen Felswände rauscht, geht es hinauf.

Wir sind völlig allein unterwegs. Diese Variante zur Sudetendeutschen Hütte gehört anscheinend nicht zu den viel begangenen Routen und so genießen wir die herrliche Einsamkeit inmitten der betörenden Bergwelt, die uns umgibt.

Sudetendeutsche Hütte
Sudetendeutsche Hütte

Die Geländestufe ist weitläufiger als wir unten angenommen hatten. Immer wieder beeindrucken uns die Naturschauspiele. Ein eindrucksvoller Wasserfall braust durch die grünen Hänge und wer genau hinschaut, entdeckt auch hier vereinzelte Edelweiß im Magerrasen.

Ausnahmeaussichten auf dem Weg zum Ziel

Die Umgebung fesselt uns mit ihrer ganzen Vielfältigkeit. Wohin wir blicken, ergeben sich immer wieder neue und faszinierende Panoramen.

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Imposante Ausblicke überall entlang des Weges
Sudetendeutsche Hütte
Die Sudetendeutsche Hütte kommt langsam in Sicht

Zwei Wanderer kommen uns entgegen. “Noch eine Stunde und 400 Höhenmeter, dann seid ihr oben.” hören wir sie sagen. Wollten wir das wirklich hören? Nach einem kurzen Gespräch setzen wir den Weg fort und erkennen nach ein paar Serpentinen später das Dach der Sudetendeutschen Hütte etwas weiter oben. Na bitte, dann sind wir ja gleich am Ziel. Doch was kurz aussieht, entpuppt sich letztlich doch noch zu einigen Metern. Der Weg holt nochmal weit aus ehe er in einem letzten Aufschwung zur Hütte führt.

Sudetendeutsche Hütte
Sudetendeutsche Hütte
Sudetendeutsche Hütte
Sudetendeutsche Hütte

Auf der gemütlichen Sonnenterrasse lassen wir uns jetzt das Essen schmecken und genießen den atemberaubenden Ausblick zurück ins Tal. Nach der Pause dürfen sich Holly und Riley noch im See austoben, bevor wir den Rückweg antreten.

Zurück zum Ausgangspunkt nach Glanz

Zurück ins Tal geht es auf demselben Weg. Dabei können wir nun das Panorama nochmal in aller Ruhe auf uns wirken lassen.

Äußere Steiner Alm

Weil wir gut in der Zeit liegen, kehren wir auch nochmal in der Äußeren Steiner Alm ein. Von dieser traumhaften Landschaft können wir uns einfach nicht losreissen.

Das Wetter spielt mit, wir können stressfrei wandern, denn ein Gewitter oder Regen ist nirgendwo in Sicht. Also lassen wir uns Zeit. Überhaupt ist es sinnvoll, diese Tour an beständigen Tagen zu unternehmen, um sie in aller Gänze auskosten und auch die herrlichen Einkehrmöglichkeiten nutzen zu können.

Doch irgendwann müssen wir auch das letzte Stück des Weges in Angriff nehmen und aufbrechen. Glücklich nach dieser einzigartigen Wanderung erreichen wir schließlich wieder den Parkplatz und unser Auto.

Fazit zur Tour: Sudetendeutsche Hütte

Während unserer Variante, die uns zum Teil das erste Stück über den Forstweg geführt hat, sind insgesamt über 19 Kilometer zusammen gekommen. Davon hat sich jeder einzelne Meter gelohnt und wir würden diese sagenhafte Wanderung zur Sudetendeutschen Hütte einfach immer wieder machen.

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Es lohnt sich wirklich. Also lasst euch nicht abschrecken von der Länge und den Höhenmetern, sucht euch einen wetterbeständigen Tag und dann macht euch auf den Weg.

Bleibt gesund und wanderfreudig

eure Dina

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