Imposante Wasserfälle, märchenhafte Almwiesen, zwei idyllische Bergseen, ein rauschender Wildbach und die majestätischen, steil aufragenden Felsen der Filmoorhöhe prägen das faszinierende Landschaftsbild während der Wanderung zur Filmoor Standschützenhütte. Auf der Tour begegnet uns kaum Weidevieh, was sie besonders für Wanderer mit Hund interessant macht. Lediglich ein einziger Wegweiser zur Filmoor Standschützenhütte begegnet uns am Startpunkt der Wanderung; ein untrügliches Anzeichen dafür, dass es sich bei dieser Aufstiegsvariante um einen echten Geheimtipp handelt. Die meisten Wanderer, die die Hütte passieren, starten in Erschbaum oder kommen über den Karnischen Kamm. Und so ist es herrlich ruhig und einsam auf den Wegen und wir können die einzigartige Natur ergiebig genießen.
Ausgangspunkt: Leiten im Tiroler Gailtal / Lesachtal
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Tourfakten Wanderung zur Filmoor Standschützenhütte
Strecke: 17,1km
Höhenmeter: 913m
Dauer: 6:00 Std.
Highlights: Imposante Wasserfälle, die herrlichen Stuckenseen, blühende Almwiesen, die schroffen Felsen der Filmoorhöhe und eine Einkehrmöglichkeit am Ziel runden die Wanderung zur Filmoor Standschützenhütte ab.
Hundecheck: Die Tour ist optimal mit Hund, da es jede Menge Wasser gibt und kaum Weidevieh.
Wandern durch das verschlafene Leitertal
Wir beginnen die Wanderung zur Filmoor Standschützenhütte in Leiten. Hier stellen wir unser Auto am Straßenrand kurz vor der alten Prünster Kornmühle ab, überqueren die Gail und wandern auf dem Almgüterweg tief hinein ins Leitertal. Verwunschene Wälder hüllen uns ein, bildschöne Grasschwengel wehen in der sanften Brise und fast scheint es, als wären wir in einem Feenland angekommen.
Anfangs wandern wir noch mit gemächlicher Steigung. Wir erreichen den Leitertalbach und queren ihn über eine Brücke. Nun plätschert. er zu unserer Rechten und begleitet uns des Weges bis zum Talschluss. Und auch darüberhinaus bleibt er stets unser Begleiter.
Am Talschluss erreichen wir eine Geländestufe über die sich eindrucksvolle Wasserfälle ergießen. Der Weg hat sich mittlerweile zu einem Steig gewandelt.
Erneut müssen wir den rauschenden Bach passieren, allerdings gibt es dieses Mal keine Brücke. Der Weg geht mitten hindurch. Wir suchen uns die flachste Stelle und hüpfen von Stein zu Stein. Glücklicherweise ist der Untergrund nicht rutschig und so kommen wir sicher auf die andere Seite.
Nun macht der Weg einen serpentinenreichen Aufschwung, um die Geländestufe zu überwinden. Dichte und üppige Vegetation hüllt uns ein. Kehre für Kehre steigen wir steil hinauf und stellenweise erleichtern uns ein paar Treppenstufen den Aufstieg.
Das laute Rauschen des Wasserfalls tönt in unseren Ohren. Schließlich erreichen wir den Almboden und können ein wenig verschnaufen.
Vorbei an den Stuckenseen durch märchenhafte Almwiesen
Wie ein lebendiges Gemälde wirkt der nun folgende Teil der Wanderung zur Filmoor Standschützenhütte. Eine uralter Heuschuppen steht einsam in einer blühenden Wiese. Einen Knick weiter gelangen wir wieder an den Leitertalbach, der sich hier breit gefächert durch die Almwiesen schlängelt.
Eine herrlich einsame Idylle ergießt sich vor unserem Auge. Hoch auf den Hängen sehen wir Gämsen grasen. Nach einer Weile auf dem beschaulichen Bergpfad errreichen wir den Unteren Stuckensee. Magisch grün schimmert sein Wasser und reflektiert die umliegenden Bergwiesen.
Dann eröffnet sich der Blick auf die gewaltigen Felsen der Filmoorhöhe. Steil ragt das majestätische Gebirgsmassiv vor uns empor. Wir wandeln genüsslich darauf zu und bestaunen den Kontrast der lieblichen Wiesen mit den kleinen Heuschupfen zu den gigantischen Felsen.
Der Weg wird immer nasser, regelrecht moorartig. In einem kleinen Taleinschnitt passieren wir einen Zufluss zum Leitertalbach über eine Brücke und etwas später erreichen wir den Oberen Stuckensee. Unser Weg führt uns direkt daran vorbei und so bietet sich eine kleine Verschnaufpause am Wasser an.
Von den herrlichen Stuckenseen zur Filmoor Standschützenhütte
Während die Hunde planschen, machen wir es uns gemütlich und schöpfen noch einmal Kraft für den letzten Aufschwung, denn erneut ist eine Geländestufe zu überwinden.
Immer dichter geht es auf die Felsen der Filmoorhöhe zu. Der Weg holt etwas aus und macht einen Bogen über den Hang, wobei es nun noch einmal ordentlich steil hinauf geht.
Dabei begleitet uns stets das immer sagenhafter werdende Panorama, was uns mehr als beeindruckt und glücklich den Berg hinauf stapfen lässt.
Am Oberen Stuckensee kreuzt übrigens unser Weg den Karnischen Höhenweg, so dass wir hier auch auf andere Wanderer treffen.
Die wunderschöne alpine Landschaft hier oben am Karnischen Kamm in der Nähe zu Südtirol ist ein absoluter Hingucker. Das Ziel ist fast erreicht. Bald kommt die Hütte in Sicht und die letzten Meter machen sich umso leichter.
Einkehr in der Filmoor Standschützenhütte
An der Filmoorhütte angekommen, erwartet uns der Hüttenhund. Wir machen es uns auf der Terrasse bequem, weil es im Inneren zu voll ist und hüllen uns in ein paar Decken. Es gibt Tage, da ist es hier oben auf 2.350 Metern über NN auch im Sommer empfindlich kühl und es weht ein frischer Wind auf dem Plateau, auf dem die Hütte thront. Doch die frische Luft ist angenehm und so langsam füllt sich auch die Terrasse mit Wanderern die von dem Klettersteig auf den Großen Kinigat zurück kommen.
Am Wassertrog finden wir einen Napf für die Hunde und erfrischend kalte Getränke. Dazu bestellen wir etwas Herzhaftes von den regionalen, hausgemachten Speisen und lassen es uns schmecken, bevor es ins Tal zurück geht. Stärkung muss schließlich sein und eine Einkehr gehört zu jeden guten Tour dazu.
“Feel more” lautet das Motto der Filmoorhütte und es ist wahrlich ein Genuss hier oben – sowohl vom Essen als auch von der unglaublich schönen Aussicht. Besonders eindrucksvoll zeigt sich der Große Kinigat, der wie eine der Drei Zinnen wirkt.
Nach der ausgiebigen Pause, müssen wir uns schließlich verabschieden, denn wir wollen ja noch zurück zum Ausgangspunkt.
Abstieg ins Tal
Der Rückweg führt uns auf dem gleichen Weg zurück ins Tal, so dass wir die traumhaften Berge und Almwiesen nun in der Gegenrichtung bestaunen können.
Noch einmal passieren wir die hübschen Stuckenseen, so dass die Hunde wieder planschen können. Die Sonne scheint und taucht die Natur in ein romantisches Licht. Jeden Schritt des Abstiegs können wir so besonders schön ausschöpfen. Wir durchqueren abermals den märchenhaften Almboden und hören eine Herde Schafe am Hang mähen.
Schließlich müssen wir noch die letzte Geländestufe hinab und über den Almgüterweg zum Ausgangspunkt zurück. Das letzte Stück schlendern wir gemächlich dahin, nehmen uns Zeit, machen Rast am Bach auf einer Bank, von der wir einen letzten Blick auf die Wasserfälle erhaschen können und lassen die Wanderung zur Filmoor Standschützenhütte im Geiste Revue passieren.
Fazit Wanderung zur Filmoorhütte
Die Wanderung zur Filmoor Standschützenhütte ist wahrlich außergewöhnlich. So wenige andere Wanderer haben wir selten während eines Aufstiegs getroffen – mit Ausnahme der Tour zur Zupalseehütte.
Die Natur gibt hier ein faszinierendes Schauspiel. Mit Ruhe und Geduld können Gämsen und Murmeltiere beobachtet werden.
Für Familien und Hundebesitzer ist die Tour ein Traum, wobei Kinder aufgrund der Streckenlänge von rund 17 Kilometern durchaus wanderfreudig sein sollten. Dafür lohnt sich am Ziel umso mehr die Einkehr.
Osttirol an der Grenze zu Südtirol zeigt sich hier von einer grandiosen Seite und falls ihr noch weitere Tourentipps in der Nähe sucht, dann schaut euch mal im Blog um. Ebenso am Karnischen Kamm findet ihr zum Beispiel die Wanderung zur Obstanserseehütte, die über einen spektakulären Steig zu erreichen ist oder die Porzehütte, im Schatten der mächtigen Porze, die ihr sogar mit Kinderwagen erwandern könnt.
In diesem Sinne, bleibt gesund und wanderfreudig und ergänzt in den Kommentaren doch gerne eure Hütten-Geheimtipps.
Liebe Grüße eure Dina
Ausblick Karnischer Höhenweg
In diesem Artikel habe ich mehrfach den Karnischen Höhenweg erwähnt. Wir sind ihn selber zwar noch nicht gewandert, nichts desto trotz möchte ich euch noch ein paar weitere Informationen rund um diesen Wanderweg geben, da er sicher für den ein oder anderen von euch interessant ist.
Der Karnische Höhenweg ist ein Fernwanderweg, der in 8 bis 11 Etappen erwandert ist. Er verläuft unmittelbar im Grenzbereich zwischen Österreich und Italien und den Bundesländern Osttirol bzw. Kärnten und Südtirol. Er ist insgesamt 150 Kilometer lang. Die Strecke kann idealerweise in 2 Teile gegliedert. Teil 1 von Sillian nach Mauthen, Teil 2 von Mauthen über den Plöckenpass nach Thörl-Maglern.
Während der erste Teil überwiegend über alpines Gelände verläuft, führt der zweite Teil über weitflächige Almböden. Übernachten könnt ihr in Hütten, wobei es sinnvoll ist, diese vorher zu reservieren.
Der Karnische Höhenweg oder KHW 403 wird auch als Friedensweg oder “Via della pace” bezeichnet. Anbei gibt es noch ein paar Buchtipps für eure Planung. Karnischer Höhenweg von Sillian bis Thörl-Maglern* vom Rother Bergverlag. Im Blog stellen wir euch einige der Stationen auch als Tagestouren vor.
Wir nehmen euch mit von der Leckfeldalm zum Helmhaus und der Sillianer Hütte, zur Obstanserseehütte, zur Porzehütte und wie in diesem Bericht über die Wanderung zur Filmoor Standschützenhütte. Alle Touren haben eins gemein, den eindrucksvollen Blick auf den Karnischen Kamm. Von der Sillianer Hütte und dem Helmhaus könnt ihr sogar spektakuläre Panoramen auf die Sextener Dolomiten genießen. Somit könnt ihr euch entscheiden, von Hütte zu Hütten zu wandern, oder diese als Tagestouren zu erklimmen. Viel Spaß und Abenteuerlust sind garantiert.
